Ab sofort könnte sich wieder ein Blick in den Nachthimmel lohnen. Bis etwa 24. August werden - so wie jedes Jahr - Sternschnuppen der sogenannten Perseiden auf die Erde herabregnen. Die Meteoroiden stammen allesamt aus der Schweifspur des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Der Höhepunkt des Himmelsspektakels wird heuer um den 12. August herum erwartet - immer vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Doch schon jetzt lohnt der Blick zum Nachthimmel.
Die Sternschnuppen der Perseiden sind alljährlich zu sehen, wenn die Erde die Bahn der Staubspur von 109P/Swift-Tuttle (Bild unten), der die Sonne in einer elliptischen Bahn umkreist, kreuzt. Der Komet wurde am 16. Juli 1862 von Lewis A. Swift und drei Tage später von Horace Parnell Tuttle unabhängig voneinander entdeckt.
Ein Teil der winzigen Teilchen tritt dabei mit einer mittleren Geschwindigkeit von 59 Kilometern pro Sekunde (212.400 km/h) in die Erdatmosphäre ein und verdampft dort in circa 100 Kilometer Höhe durch die Reibung schlagartig. Dabei wird die erhitzte Luft hinter den Teilchen ionisiert, was zu jenen Leuchterscheinungen führt, die als Meteore oder Sternschnuppen bezeichnet werden. Weil die Staubspur des Kometen nicht überall gleich ist und die Dichte der Partikel daher variiert, sind auch die Meteor-Erscheinungen von Jahr zu Jahr unterschiedlich.
Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde
Heuer sollen in der Nacht auf den 12. August die meisten Sternschnuppen - rund 100 pro Stunde sollen es laut Angaben von Experten sein - zu sehen sein. Der Anstieg zum Maximum geschieht langsam, sodass ab sofort vereinzelt Sternschnuppen beobachtet werden können. Nach dem Maximum können Meteoroiden der Perseiden vereinzelt noch bis fast Ende August gesichtet werden. Die beste Zeit ist jene zwischen 21 und 5 Uhr früh, wobei gilt: Je später desto besser.
Keine optischen Hilfsmittel notwendig
Zur Beobachtung von Meteoren benötigt man keine optischen Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Fernrohre. Am besten geht es mit dem freien Auge, raten Experten der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA). Wichtig ist ein freier Blick auf den ganzen Himmel, am bequemsten sei die Beobachtung im Liegen. Am besten lassen sich die Perseiden auf Wiesen oder Feldern an einem höher gelegenen Ort außerhalb der Stadt mit freiem Blick in möglichst alle Richtungen beobachten.
Erstmals 36 nach Christus beschrieben
Trotz der jährlichen Schwankungen zählen die Perseiden zu den verlässlichsten Meteorschauern des Jahres. Erstmals beschrieben wurde das Himmelsspektakel der Perseiden bereits im Jahr 36 nach Christus von chinesischen Astronomen. Ihr Name rührt daher, dass die Meteore aus dem Sternbild des Perseus zu kommen scheinen.
Da ihr Erscheinen mit dem Todes- und Namenstag des christlichen Märtyrers Laurentius, der am 10. August des Jahres 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde, zusammenfällt, wurden sie als Tränen des Himmels gedeutet und daher im Volksmund auch als Laurentiustränen bezeichnet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.