In den letzten zehn Jahren hat das Smartphone jede Facette unseres Lebens durchdrungen und ist fixer Teil des Straßenbildes geworden. Abgelenkte Fußgänger, die in ihr Handy statt auf die Straße schauen, sind seither Alltag. Und zwar ein gefährlicher, wie aus Zahlen der Polizei hervorgeht. Sie geht davon aus, dass jeder fünfte Unfall eines Fußgängers durch den Ablenkungsfaktor Handy zustande kommt.
Eine Informationskampagne soll das nun ändern. Verantwortlich dafür zeichnet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Klaus Robatsch vom KFV im Gespräch mit Radio Wien: „Fußgänger telefonieren, schreiben oder lesen Textnachrichten, und dadurch wird der Unfall dann ausgelöst.“ Deshalb sei es wichtig, auch den besonders Smartphone-affinen jüngeren Menschen beizubringen, wie gefährlich Ablenkung im Straßenverkehr ist.
Geplant sind nun Workshops in Schulen, um Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren. Das KFV hat schon in der Vergangenheit auf die Gefährlichkeit von Handys im Straßenverkehr hingewiesen - etwa mit Airbags an Straßenlaternen, auf denen die Aufschrift prangte: „Ob das nächste Auto auch so gut gepolstert ist? Schau auf dich und nicht aufs Handy!“
KFV skeptisch gegenüber Experimenten
Experimente in anderen Ländern, wo Fußgänger auf speziellen Smartphone-Streifen am Gehsteig marschieren oder vor Kreuzungen von Warnschildern und Bodenampeln gestoppt werden, sieht man beim KFV kritisch. Man befürchte, dass solche Dinge sogar noch mehr Ablenkung für Fußgänger erzeugen könnten, anstatt diesen mehr Aufmerksamkeit einzubläuen.
Der Ablenkungsfaktor Handy ist freilich nicht nur für Fußgänger gefährlich, weiß das KFV. Auch hinterm Steuer nutzen viele Autofahrer immer noch munter das Handy - und gefährden damit sich und andere.
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