Experte über Rekorde:

„Auf jeden Fall einer der heißesten Sommer“

Wissenschaft
31.07.2019 16:23

Der Juli ist gerade mal vorbei und bereits jetzt kann man von einem Sommer der Rekorde sprechen. Temperaturextreme von Europa bis in die USA, starker Regen und Hagelkörner in Tennisballgröße. Auch in Österreich sind diese Wetterphänomene zu beobachten. Wie natürlich sind diese Ereignisse? Inwiefern stehen sie mit dem Klimawandel in Verbindung? Und welche Temperaturen sind im August zu erwarten? Darüber hat sich Moderator Gerhard Koller mit Klimaexperte Christian Csekits von der ZAMG unterhalten. Das ganze Interview sehen Sie oben.

Über 43 Grad wurden letzte Woche in den USA gemessen, in Frankreich waren es sogar über 46 Grad. Auf Grönland findet momentan die größte Eisschmelze in der Geschichte statt. „Was für uns im ZAMG ein Warnsignal ist, sind die Häufigkeit dieser Ereignisse. Das deutet natürlich schon daraufhin, dass das mit der globalen Klimaerwärmung in Verbindung steht“, so Christian Csekits. Laut dem Wetterexperten war der Juli im Schnitt um 1,7 Grad zu heiß, damit fällt er unter die zehn heißesten Julis seit Start der Aufzeichnungen, diese werden seit nun 253 Jahren gemacht.

Nicht nur in Kärnten, auch im deutschen Brandburg (Bild) gingen zuletzt heftige Unwetter nieder. (Bild: Julian Stähle/dpa/picturedesk.com)
Nicht nur in Kärnten, auch im deutschen Brandburg (Bild) gingen zuletzt heftige Unwetter nieder.

Zwei bis drei Grad heißer im Jahr 2050
Prognosen, welche für das Jahr 2050 einen allgemeinen Temperaturanstieg von bis zu sieben Grad vorhersagen, will der Klima-Profi nicht so stehen lassen: „Diese Studien von der ETH Zürich wurden mit globalen Modellen berechnet, wir im ZAMG rechnen mit lokalen Systemen, welche um einiges genauer sind.“ Er rechnet im selben Zeitraum mit einem Anstieg von zwei bis drei Grad.

Das Thermometer zeigte Ende Juli in Paris 41 Grad Celsius. (Bild: AFP)
Das Thermometer zeigte Ende Juli in Paris 41 Grad Celsius.

Markante Wettereignisse wie Starkregen und übergroße Hagelkörner führt Csekits auf die starken Temperaturumschwünge zurück. Untypisch sind für ihn auch die zeitlichen Abstände der Regenfälle: „Diese kurzen, starken Regenfälle bringen deutlich mehr Probleme als ein langerandauernder, gleichmäßiger Regen.“

Moderator Gerhard Koller (li.) mit Klimaexperte Christian Csekits (Bild: krone.tv)
Moderator Gerhard Koller (li.) mit Klimaexperte Christian Csekits

Keine langen Hitzewellen im August
Für den August verspricht Csekits eher wechselhaftes Wetter. Lange Hitzewellen hält er im nächsten Monat für unwahrscheinlich, wo bei man für die zweite Hälfte des Augusts noch keine detailierten Prognosen aufstellen kann.

Eines ist dem Experten jedenfalls klar: „Das wird auf jeden Fall einer der Top-drei-heißesten Sommer.“ Die heißesten sieben Sommer haben zudem in den letzten 20 Jahren stattgefunden, was für Christian Csekits ein eindeutiger Hinweis ist: „Das ist eine menschlich bedingte Klimaerwärmung.“

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