Martin Kirchmair ist nicht nur Wissenschafter, sondern auch Obmann des Vereins für Pilzkunde Tirol/Jenbach. Jeden Sonntag (18.30 bis 20 Uhr) stehen er und seine Kollegen bei der Pilzberatung im Gebäude des Jenbacher Museums den Schwammerljägern mit Rat zur Seite. „In den Körben sehen wir heute immer öfter Arten, die man früher nur im Süden fand“, berichtet Kirchmair von seinen Beobachtungen. Auch er selbst ist viel im Wald unterwegs und hat ein Auge für die schleichenden Veränderungen: „Heuer ist es sehr gut sichtbar. In niedrigeren Regionen haben die Fichten Hitzeschäden. Wenn die Prognosen der Klimaforscher eintreten, wird sich diese Baumart aus manchen Regionen zurückziehen. Und damit auch Pilze wie die Eierschwammerln, die Fichtenwälder lieben“, verdeutlicht der Wissenschafter den Zusammenhang.
Neue Arten kommen
Wird es wärmer, werden neue Arten auftauchen und heute verbreitete Arten verschwinden. Kirchmair: „Der Vorgang ist logisch: Pflanzen und Tiere weichen in höhere Regionen aus. Das tun in der Folge auch die Pilze. Für jene, die jetzt im Hochgebirge beheimatet sind, wird es aber eng.“ Schon heuer könne man den Effekt beobachten. Die Trockenheit der vergangenen Wochen habe dafür gesorgt, dass Pilzfreunde hoch hinauf müssen. Das könnte in Zukunft normal sein.
In den nächsten Tagen herrscht jedoch perfektes Schwammerlwetter. Kirchmair appelliert an die Pilzjäger, ihre Beute genau zu begutachten oder bei der Pilzberatung vorbeizuschauen - denn Vergiftungen können tödlich sein.
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