Es geschah am 22. Juli: Eine 55-Jährige wurde in ihrer Wohnung in einem kleinen Dorf in Niederösterreich mit drei Messerstichen getötet. Ihr Sohn (14) hat die Tat mittlerweile gestanden. Er sei im Zuge eines Streits „ausgerastet“, gab er in Verhören zu Protokoll. Jetzt sagt er: „Ich verstehe mich selbst nicht.“
Dem Drama ging eine bedrückende Geschichte voraus: Die Frau war aufgrund psychischer Probleme nie dazu fähig, ihren Sohn adäquat zu versorgen. Zuletzt verhielt sich auch er „auffällig“, war aggressiv, ging selten zur Schule, verbrachte viel Zeit damit, Ego-Shooter-Games zu spielen.
14-Jähriger gilt als braver Häftling
Der Bub ist nun in der Jugendstrafanstalt Gerasdorf (NÖ) in U-Haft. Er gilt dort als braver Häftling. Mit seinen Mitinsassen verträgt er sich gut, er spielt mit ihnen oft „Mensch ärgere dich nicht“. Wenn er alleine in seiner Zelle ist, schaut er im Fernsehen harmlose Serien an. Und er hat Pläne: Er will im Gefängnis den Schulabschluss machen und danach eine Tischlerlehre beginnen. „Er hat“, so sein Anwalt Ernst Schillhammer, „hinter Gittern ein geregeltes Leben - das er bisher immer vermisste.“
Wie geht es dem Buben sonst? Er trauere sehr um seine Mutter, habe Schlafprobleme: „Er wird mit dem Geschehenen kaum fertig.“ Demnächst soll er von Gerichtspsychiater Peter Hofmann untersucht werden.
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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