Trump verkündet:
USA dürfen mehr Rindfleisch in die EU exportieren
Neben dem garantierten Import von Soja und Flüssiggas haben die USA im Handelsstreit mit der EU nun auch garantierte Einfuhrquoten für US-Rindfleisch ausverhandelt. Dies teilte US-Präsident Donald Trump am Freitag in einem Statement, das von mehreren TV-Sendern übertragen wurde, mit. Trump betonte, dass Rindfleisch aus den Vereinigten Staaten „das beste Fleisch auf der Welt“ sei. Nach der Unterzeichnung des Abkommens muss nur mehr das EU-Parlament zustimmen. Dies gilt aber als unproblematisch.
„Das ist ein bedeutender Erfolg für amerikanische Landwirte, Bauern und natürlich europäische Verbraucher“, sagte Trump. Das Pressestatement im Weißen Haus verfolgten auch US-Farmer, die dort zu Gast waren. Die meisten von ihnen trugen Cowboyhüte. Der Wert der zollfreien Rindfleischexporte werde dank des Abkommens im Lauf der nächsten sieben Jahre von rund 150 Millionen US-Dollar (in etwa 136 Millionen Euro) auf etwa 420 Millionen Dollar (rund 378 Millionen Euro) ansteigen, erklärte die US-Regierung.
Es geht bisherigen Berichten zufolge um eine garantierte Exportquote von 45.000 Tonnen hormonfreiem Beef. Die EU-Kommission hatte dazu bereits Mitte Juni angekündigt, dass künftig Teile des globalen EU-Einfuhrkontingentes von jährlich 45.000 Tonnen fest für US-Anbieter reserviert werden sollen.
Teuer erkaufter „Frieden“ im Handelskonflikt
Das Einlenken der EU bei dem Thema gilt als ein Grund, warum sich Trump im vergangenen Sommer bereit erklärte, den Handelskonflikt mit der EU vorerst ruhen zu lassen - und auch zusagte, vorerst keine weiteren Sonderzölle auf Autos oder andere Waren aus der EU einzuführen. Der damals ausgehandelte Deal sieht auch vor, dass die EU den Import von Soja und Flüssiggas aus den USA fördert.
Der Streit um die Rindfleischimporte reicht weit zurück. 1988 hatte die EU die Einfuhr von Hormonfleisch verboten. Die USA verhängten daraufhin 1999 im Einklang mit Regeln der Welthandelsorganisation WTO Zölle auf EU-Agrarprodukte. 2009 einigten sich beide Seiten. Ergebnis war eine Quote für die Einfuhr von nicht hormonbelastetem Rindfleisch „hoher Qualität“.
Bereits unter Obama gab es Drohungen gegen die EU
Diese galt aber nicht nur für die USA, sondern für alle Produktionsländer. Letztlich profitierten von ihr maßgeblich Länder wie Australien, Uruguay und Argentinien, weil sie günstiger anbieten konnten als die USA. 2016 drohte die damalige US-Regierung von Präsident Barack Obama deshalb mit der Wiedereinführung der Sanktionen von 1999.
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