Nominierung fix
EU für Bulgarin Georgiewa als neue IWF-Chefin
Im Rennen um den Chefposten beim Internationalen Währungsfonds (IWF) hat sich die Bulgarin Kristalina Georgiewa durchgesetzt. Ihr niederländischer Kontrahent Jeroen Dijsselbloem gratulierte Georgiewa am späten Freitagabend, nachdem die EU-Finanzminister stundenlang über die Personalie beraten hatten.
„Ich gratuliere Kristalina Georgiewa zum Ergebnis der heutigen europäischen Abstimmungen. Ich wünsche ihr den größtmöglichen Erfolg“, sagte der frühere Eurogruppen-Chef und ehemalige niederländische Finanzminister Dijsselbloem.
Ein EU-Diplomat sagte, Georgiewa (65) habe die Unterstützung von 56 Prozent der Länder, die 57 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren, erhalten. Beobachter wiesen aber darauf hin, dass für den Beschluss eigentlich eine qualifizierte Mehrheit von 55 Prozent der Länder und 65 Prozent der EU-Bevölkerung erforderlich gewesen wäre.
Alter als Hürde?
Unklar war auch, ob sie das Amt überhaupt antreten wird können, da die IWF-Regeln nur Kandidaten erlauben, die jünger als 65 Jahre alt sind.
Georgiewa war im Ringen um die EU-Topjobs auch als mögliche Kommissions- oder Ratspräsidentin gehandelt worden. Beobachter sehen ihre nunmehrige Ernennung im Zusammenhang mit diesen Ernennungen, bei denen die mittel- und osteuropäischen Mitgliedsstaaten weitgehend leer ausgegangen waren.
Lagarde wird EZB-Chefin
Die Bulgarin soll der Französin Christine Lagarde folgen, die neue Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) werden und das Amt im November antreten soll. Der IWF wird traditionell von einem Europäer geleitet, die Schwesterorganisation Weltbank dagegen von einem US-Bürger.
Weltweites Regulativ
Der IWF wurde gemeinsam mit der Weltbank zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gegründet. Er soll als weltweites Gremium darüber wachen, dass keine großen Währungsturbulenzen entstehen und zu politischen Unwägbarkeiten führen. Unter anderem vergibt er Kredite an überschuldete Staaten. 189 Länder gehören der Organisation an.
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