Falsche Identität?

Schwert-Mord: Opfer dürfte zu viel gewusst haben

Ausland
03.08.2019 17:54

Warum musste der 36-jährige Deutsch-Kasache Wilhelm L. sterben? Ein ehemaliger Mitbewohner jenes 28-jährigen Syrer, der L. am Mittwochabend vor den Augen zahlreicher Anrainer und der elfjährigen Tochter des Opfers mit einem Schwert hingerichtet hat, könnte wichtige Hinweise zum persönlichen Motiv geliefert haben. Issa M., der den Mord gestanden und sich der Polizei gegenüber als Jordanier ausgegeben hat, dürfte 2015 unter Verwendung einer falschen Identität nach Deutschland gekommen sein. Wusste L. einfach zu viel über diese Tarnung?

Augen- und Ohrenzeugen berichteten später, dass während des Streits der beiden Männer am Mittwochabend im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof immer wieder die Fragen zu vernehmen gewesen seien: „Warum hast du das getan? Was hast du geschickt nach Berlin?“ Der wegen Mordverdachts in U-Haft sitzende tatgeständige 28-Jährige gab gegenüber den Ermittlern persönliche Gründe an. „Es gibt weder religiöse noch politische Motive“, erklärte Staatsanwalt Heiner Römhild am Freitag. Weitere Details sind aber nicht bekannt gegeben worden.

Polizei auf der Suche nach der wahren Identität des Mörders
Während die Polizei nun die wahre Identität von M. zu klären versucht, gehen nach wie vor zahlreiche Hinweise von Augenzeugen bei den Behörden ein. Die Polizei hat bereits mehrere Bekannte des Opfers und des Täters befragt - darunter wohl auch einen ehemaligen Mitbewohner des 28-Jährigen.

Der Tatort im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof (Bild: APA/SDMG/Sven Kohls)
Der Tatort im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof

Ex-Mitbewohner: „Er hatte immer mit allen Streit“
Senanu A. (39) bezeichnet in einem Interview mit bild.de den Täter als jemanden, der immer wieder als gewalttätig aufgefallen sei. „Issa hatte immer mit allen Streit. Jeden Tag, das war normal.“ Er habe sich an keine Regeln gehalten, so der ehemalige WG-Freund. Nach einer Beschwerde des späteren Opfers wegen nicht bezahlter Miete beim Vermieter - die drei Männer wohnten damals in einer WG - sei M. im April des heurigen Jahres aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Der Kontakt sei damals abgerissen - bis zur tödlichen Begegnung am Mittwochabend.

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