„Hispanische Invasion“
Das hasserfüllte Manifest des El-Paso-Killers
Ein Bewaffneter hat in einem Einkaufszentrum in El Paso im US-Bundestaat Texas um sich geschossen und dabei 20 Menschen getötet. Weitere 26 seien verletzt worden, bevor die Polizei den 21-jährigen Angreifer festgenommen habe (siehe Video oben), teilten die Behörden am Samstag (Ortszeit) mit. El Pasos Polizeichef Greg Allen sagte, es gebe ein Manifest, das dem Täter zugeschrieben werde, welches auf ein Hassverbrechen mit rassistischem Motiv schließen lasse. Darin heißt es unter anderem: „Dieser Angriff ist eine Antwort auf die hispanische Invasion in Texas.“
Wie mehrere US-Medien berichteten, soll es sich beim Attentäter um den 21-jährigen Patrick Crusius handeln. Der Autor des Manifests äußert in dem vierseitigen Text seine Unterstützung für den rassistischen Attentäter von Christchurch, der Mitte März in Neuseeland zwei Moscheen angegriffen und 51 Menschen getötet hatte. Die „New York Times“ berichtete, der Text sei 19 Minuten vor dem ersten Notruf in El Paso online gegangen.
Video: 20 Tote in Einkaufszentrum von El Paso
Trump: „Akt der Feigheit“
Möglicherweise handle sich um ein Verbrechen aus Hass, fügte er hinzu. Staatsanwalt Ken Paxton sagte, der mutmaßliche Täter sei ein 21-jähriger Weißer aus der Nähe von Dallas. Er sei mit einem Gewehr bewaffnet gewesen und habe in der Walmart-Filiale das Feuer eröffnet. US-Präsident Donald Trump sprach von einem „Akt der Feigheit“.
In dem Einkaufszentrum waren zahlreiche Menschen unterwegs, um ihre Besorgungen für das Wochenende zu erledigen und ihre Kinder für den Beginn des neuen Schuljahres auszustatten. „Die Leuten waren in Panik und rannten weg“, sagte Kianna Long, die sich zusammen mit ihrem Ehemann dort aufgehalten hatte. Viele Menschen seien auf der Flucht zu Boden gestürzt. Sie selbst sei mit ihrem Mann in einen Lagerraum geflohen, dann hätten sie sich zusammen mit anderen Menschen in einem Stahlcontainer versteckt.
Glendon Oakley berichtete dem Sender KTSM-TV, er habe gemeinsam mit einem anderen Mann Kinder zusammengeholt, die in Panik und ohne ihre Eltern in dem Gebäude umhergerannt seien. Dann hätten sie die völlig verängstigen Kinder in Sicherheit gebracht.
„Einer der schlimmsten Tage in der Geschichte von Texas“
Der 21-jährige mutmaßliche Täter stellte sich der Polizei, die laut Bürgermeister Dee Margo bereits sechs Minuten nach Beginn der Schießerei an Ort und Stelle war. Es sei einer der schlimmsten Tage in der Geschichte von Texas, sagte der Gouverneur des Bundesstaates, Greg Abbott. Es werde nun sowohl wegen Mordes als auch wegen eines Verbrechens aus Hass ermittelt - „genau das scheint es zu sein“.
Der Sender CNN berichtete, die Bundespolizei FBI habe ein Ermittlungsverfahren wegen Terrors im Inland eröffnet.
El Pasos Bürgermeister Dee Margo sagte, der Verdächtige stamme nicht von dort. Nach US-Medienberichten kam er aus der Stadt Allen nördlich von Dallas, rund 930 Kilometer Luftlinie von El Paso entfernt. El Paso liegt unmittelbar an der Grenze zu Mexiko und hat rund 680.000 Einwohner.
Wenige Stunden später nächstes Blutbad in Ohio
Nur wenige Stunden nach dem Massaker in Texas kam es in Dayton im Bundesstaat Ohio zum nächsten Blutbad mit zehn Toten, darunter auch der Schütze selbst.
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