Linker & Trump-Gegner
Ohio-Killer (24) erschoss auch eigene Schwester
Nach dem Blutbad in Dayton im US-Bundesstaat Ohio am Wochenende gibt es neue Erkenntnisse über den Täter. Der inzwischen als Connor Betts identifizierte Täter tötete insgesamt neun Menschen, darunter auch seine 22-jährige Schwester Megan (22) und deren Freund, bevor er von der Polizei selbst erschossen wurde. Der Killer stammte aus dem linken Milieu, war ein erbitterter Gegner von US-Präsident Donald Trump und bezeichnete sich selbst als „Satanist“ und „Antifaschist“.
Seine Opfer waren zwischen 22 und 57 Jahre alt. Sechs der Toten waren Afroamerikaner. Betts habe mit einer Langwaffe geschossen, sagte der leitende Polizist Matt Carper am Sonntag. Nach Angaben von Bürgermeisterin Nan Whaley trug der Täter dunkle, schusssichere Schutzkleidung. Er habe eine Waffe mit vielen zusätzlichen Patronenmagazinen benutzt.
Connor und Megan waren die einzigen Kinder ihrer Eltern
In den sozialen Medien tauchten Auszüge aus der Biografie des Killers auf. Auf seiner von der US-Nachrichtenplattform „Heavy“ rezensierten Twitter-Seite, die mittlerweile gesperrt ist, beschrieb er sich selbst als „Anime-Fan“, „Metalhead“, „Satanist“ und „Linker“. Connor und Megan waren laut „Heavy“ die einzigen Kinder ihrer Eltern Stephen und Moira Betts.
„Ich will den Sozialismus“
„Ich gehe zur Hölle und ich komme nicht zurück“, soll er einmal auf Twitter gepostet haben. Über das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen 2016 soll er sehr verärgert gewesen sein: „Ich will den Sozialismus und ich werde nicht warten, bis die Idioten endlich zur Einsicht kommen.“ Zudem gab er bekannt, dass er im Rennen ums Weiße Haus im nächsten Jahr gerne die Demokratin Elizabeth Warren unterstützen wolle.
„Er plante Amoklauf an Schule“
Wie die „Dayton Daily News“ berichtete, war Betts schon in der High School aufgefallen. Dort wurde er laut ehemaligen Kameraden suspendiert, nachdem er auf einer Toilette eine Todesliste an die Wand geschrieben hatte. Eine Klassenkameradin sagt zur Zeitung: „Ich weiß, dass er die Liste gemacht hat. Ich bin nicht sicher, welche Namen darauf standen. Er plante einen Amoklauf an der Schule.“
Psychische Probleme?
Betts war der Polizei bisher nicht wegen Gewalttaten bekannt. 2017 startete er ein Psychologie-Studium, in diesem Sommer besuchte er jedoch keine Kurse. Ein weiterer Klassenkamerad des Killers schrieb auf Facebook, dass er ihn als netten und ruhigen Menschen kennengelernt habe. Sie seien oft zusammen Bus gefahren und hätten über Musik und Popkultur gesprochen. In jüngster Zeit habe er aber kaum mehr Kontakt zu ihm gehabt. Der Mann glaubt, Betts könnte psychische Probleme gehabt haben.
Das Attentat in Ohio war das zweite Massaker in den USA innerhalb von 24 Stunden. In El Paso erschoss ein 21-Jähriger in einem Einkaufszentrum in der Grenzstadt in Texas 20 Menschen. Der Täter wurde festgenommen, ihm droht nun die Todesstrafe.
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