Ernährungsberaterin und Diätassistentin Shira Lenchewski enthüllt die wahren Ursachen emotionaler Probleme bei der Ernährung und hilft, ab sofort bewusste Lebens- und Essentscheidungen zu treffen. Denn wenn die Beziehung zum Essen geklärt wird, so Lenchewski, platzt der Knoten endlich und Sie essen so, wie Sie es wollen - und Hormone und Gehirn helfen Ihnen dabei!
Laut Österreichischem Frauengesundheitsbericht sind schätzungsweise 200.000 Menschen in Österreich zumindest einmal im Leben von Essstörungen betroffen, zunehmend auch Männer. Ein erster Schritt in die Essstörung sind oft ungesunde Crash-Diäten, ein emotionales Ungleichgewicht, falsche Ideale und eine gestörte Selbstwahrnehmung. Das Verhältnis zur eigenen Ernährung ist für viele Menschen ein heikles Thema.
Auffallend oft tappen wir in Fallen, die uns der Alltag stellt. Zur Prüfungsvorbereitung eine Tafel Schokolade als „Nervennahrung“. Zwischen den Business-Meetings schnell ein Salami-Sandwich. Eine Tüte Chips gegen Liebeskummer. Die Konsequenz: schleichende Gewichtszunahme und ein abgeschlaffter Körper. Aber wir kommt es, dass so viele von uns zwar motiviert sind, besser auszusehen und sich besser zu fühlen - und sogar wissen, wie sie das erreichen können -, aber trotzdem nicht entsprechend handeln und sich infolge als Versager fühlen?
Lenchewski: „Die meisten von uns haben ein problematisches Verhältnis zum Essen. Rechnet man noch den emotionalen Ballast dazu, der zu diesem heiklen Minenfeld dazukommt, die täglichen Ablenkungen, die jeder von uns kennt, und all die physiologischen Aspekte, die ebenfalls eine Rolle spielen, dann ist es überhaupt nicht mehr verwunderlich, dass wir unsere Gesundheitsziele verfehlen.“
Hintergründe herausfinden, analysieren - und verändern!
„Geradezu verblüffend ist, dass die meisten Menschen ihre Liebesbeziehung lang und breit (und manchmal auch wirklich viel zu viel) analysieren - was die Beziehung zu ihrer Ernährung angeht aber dagegen nicht gerade in die Tiefe schürfen. Doch leider ist es eine unumstößliche Tatsache: Wenn wir uns nicht mit den Hintergründen dieser lebenswichtigen Beziehung befassen, werden wir es nicht schaffen, unsere Ernährung so zu gestalten, dass sie in den Einklang mit unseren Wünschen steht und uns gleichzeitig gesund hält. Meiner Beobachtung nach haben die meisten Menschen noch nicht einmal an der Oberfläche ihrer eigenen Ernährungsgeschichte gekratzt“, so Lenchewski.
Ihre persönliche Essensrevolution startet jetzt
Shira Lenchewski ist nicht nur als Ernährungsberaterin - als sogenannter Food Therapist - erfolgreich, sie unterstützt auch über 32000 Fans auf dem Weg in eine gesündere Zukunft. Nun hat sie ihr Buch „Raus aus der Essfalle - vom emotionalen zum bewussten Genuss“ veröffentlicht, in welchem sie die Wechselwirkung Hormone vs. Gehirn erklärt, Betroffenen die richtigen Werkzeuge in die Hand drückt (um den ewigen Teufelskreis zu durchbrechen) und Leser somit erfolgreich an so mancher lauernden Falle vorbei in eine selbstbestimmte Zukunft, eine persönliche Essensrevolution, führt.
Essensrevolution dank Gehirn und Hormonen
Dies gelingt unter anderem mit Unterstützung der Hormone: „Wir müssen Hormone, Gehirn und Emotionen zu unseren Verbündeten machen", skizziert Lenchewski ihre Grundidee einer figur- und gesundheitsbewussten Ernährung. Dabei sei es überhaupt nicht nötig, auf Genuss zu verzichten, indem man beispielsweise fastet. Vielmehr plädiert sie dafür, durch spezielle Übungen persönliche Blockaden zu lösen, die Willenskraft zu stärken und sich unterstützende Rituale anzueignen. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass wir unsere Hirnfunktionen beeinflussen können - in jedem Lebensalter ... Doch das gelingt nur, wenn wir willens sind, unsere ‘Denkmuskeln‘ zu dehnen und dieses Training auch regelmäßig durchzuführen“, so Lenchewski. Im ersten Schritt geschähe dies im Beseitigen von Blockaden.
Genuss - oder die perfekte Figur?
Ausgangspunkt für eine positive Veränderung des Essverhaltens ist eine „Ernährungstherapiesitzung“, in der sich der Einzelne bewusst macht, welche negativen Gewohnheiten er über die Jahre ausgeprägt hat und inwieweit diese für sein schlechtes Körpergefühl verantwortlich sind. „Was bedeutet mir Genuss?“ oder „In welchen Momenten verliere ich typischerweise die Kontrolle?“ sind Fragen, die jeder für sich klären sollte. Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen kann ein individueller Fahrplan erstellt werden, der hilft, den beschriebenen Situationen besonnen entgegenzutreten. Begleitend dazu stellt die Ernährungstherapeutin gesunde, kohlenhydratarme Rezepte vor, mit denen das Gehirn „ausgetrickst“ werden kann.
Entscheiden Sie sich
Durch Wahlmöglichkeiten etwa können Ernährungsgewohnheiten Schritt für Schritt verändert werden, etwa anhand der Definition von Pendant-Paaren. Hierbei notiert man sich ungesunde Lebensmittel und stellt ihnen gesündere Alternativen gegenüber. Vollkornbrot wird zum Ersatz für Weißbrot, der deutlich mehr Mineralstoffe und Vitamine erhält, Feta oder Mozzarella stechen Brie oder Camembert aus.
Vergib dir - und mach weiter
“Schamgefühle und Unzulänglichkeiten treiben uns oft dazu, zu viel zu essen und sich mit Essen selbst zu beruhigen. Mein Ratschlag? Anstatt sich selbst fertigzumachen (was sich schrecklich anfühlt), drehen Sie das Drehbuch um zu etwas Produktiverem. Psychologen nennen das Kognitives Reframing, was eigentlich nur bedeutet, kontraproduktive Gedanken zu identifizieren, anzufechten und sie dann durch konstruktivere zu ersetzen“, so die Autorin in einem Instagram-Posting.
Weitere Bücher zum Thema:
Bei Essstörungen können Sie sich vertrauensvoll an viele unterschiedliche Therapie- und Kompetenzzentren in Österreich wenden.
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