Land der Radler: Niederösterreich baut erneut seine Routen für Pedalritter aus. Knapp 180.000 Euro werden in vier Bezirken investiert. Aber nicht nur im Tourismus will man das Fahrradfahren forcieren, auch auf dem Weg zur Arbeit sollen Pendler vermehrt „umsatteln“. Das bringt aber nicht nur infrastrukturelle Probleme.
Als „beste Möglichkeit, Natur, Sommerwetter und die Landschaft zu genießen“ preist Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko das Radfahren an. In Gerasdorf bei Wien, Groß Enzersdorf und Ulrichskirchen-Schleinbach im Weinviertel sowie in Mank im Bezirk Melk wird nun in den Ausbau von Radrouten investiert. In Summe fließen heuer 2,7 Millionen Euro in die Radwege zwischen Enns und Leitha - im Vergleich zu den Kosten für Schiene und Straße ein recht billiges Unterfangen. Nachsatz des VP-Politikers: „Nicht nur in der Freizeit, auch am Weg zu Arbeit wird das Rad immer beliebter.“ In der Tat wollen Land und ÖBB das Pedalrittertum forcieren: Derzeit benutzen nur 12 Prozent der mehr als 600.000 Öffi-Pendler auch das Rad, um zum Bahnhof zu kommen. Das ist einerseits natürlich von Strecke und Wetter abhängig, liegt aber auch an Sicherheitsbedenken. Gerade in den vergangenen Wochen kam es beispielsweise in Tulln zu einer regelrechten Serie an Fahrraddiebstählen. Nicht nur aus Kellern und Garagen verschwanden Drahtesel, auch der Bahnhof ist immer wieder begehrtes Ziel von Kriminellen.
Im Zuge der Bahnhofssanierung wurden zwar neue Radboxen und -ständer installiert, es soll aber im ganzen Land noch mehr getan werden. Bis zum Jahr 2025 sind 7000 neue Abstellplätze an Bahnhöfen - speziell in Baden, Korneuburg, St. Pölten sowie Marchegg im Bezirk Gänserndorf - geplant. Die Bundesbahnen testen derzeit auch moderne Abstellboxen für E-Bikes inklusive Ladestation. Kostenpunkt: 2000 € pro Einheit.
Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung
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