Hongkong-Proteste

Peking warnt Demonstranten vor „Spiel mit Feuer“

Ausland
06.08.2019 10:48

„Wer mit dem Feuer spielt, kommt im Feuer um“: Diese Warnung richtete am Dienstag ein hochrangiger chinesischer Regierungsvertreter an die Demonstranten in Hongkong, die sei zwei Monaten das Regime in Peking herausfordern. Nach einem erneuten Wochenende mit Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten stürzte am Montag die Sonderwirtschaftszone ins Chaos. Bahn- und Busdienste wurden eingestellt. Demonstranten blockierten Gleise und Bahnhöfe - siehe Video oben. 

„Unterschätze Sie nicht die feste Entschlossenheit und immense Stärke der Zentralregierung“, erklärte der Sprecher der für Hongkong und Macao zuständigen Behörde, Yang Guang, bei einer Pressekonferenz in der chinesischen Hauptstadt. Er reagierte damit auf einen Generalstreik und neue teils gewaltsame Proteste am Vortag in der ehemaligen britischen Kolonie.

Yang Guang bei der Pressekonferenz in der chinesischen Hauptstadt (Bild: AFP)
Yang Guang bei der Pressekonferenz in der chinesischen Hauptstadt

China warnt USA vor einer Einmischung
China warnte zudem amerikanische Politiker angesichts der anhaltenden Unruhen in Hongkong vor einer Einmischung. Die Stadt gehöre zu China, erklärte die Vertretung des Außenministeriums in Hongkong am Dienstag. Die Volksrepublik werde auf alle Maßnahmen entschlossen reagieren, die der Souveränität des Landes schadeten. US-Politiker sollten unverzüglich aufhören, mit Separatisten der Stadt zu verhandeln.

Armee-Einsatz nicht ausgeschlossen
Guang schloss zudem nicht aus, dass Soldaten gegen die Demonstranten in Hongkong eingesetzt werden. Die Volksbefreiungsarmee sei eine starke Kraft und werde jeden Teil des chinesischen Territoriums verteidigen, so der Sprecher.

Der Sprecher war nach dem möglichen Einsatz chinesischer Truppen in der Finanzmetropole gefragt worden, die von Protesten gegen die von China gestützte Stadtregierung erschüttert wird. Die Situation in Hongkong sei von friedlichen Demonstrationen in dreiste kriminelle Handlungen umgeschlagen, sagte der Sprecher weiter. Die Behörden in Hongkong seien in der Lage, die Situation unter Kontrolle zu bringen.

China macht eine „sehr kleine Gruppe von skrupellosen und gewalttätigen Kriminellen und die dreckigen Kräfte hinter ihnen“ für die Proteste in Hongkong verantwortlich. „Wer mit dem Feuer spielt, wird dadurch zugrunde gehen“, hieß es in einer schriftlichen Erklärung der für die Sonderverwaltungszone zuständigen Behörde.

Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam (Bild: AP)
Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam

„Auswirkungen auf Wohlstand und Stabilität Hongkongs“
Die „radikalen Proteste“ hätten starke Auswirkungen auf den Wohlstand und die Stabilität Hongkongs, kritisierte Yang. Die Sonderverwaltungszone werde dadurch in einen „gefährlichen Abgrund“ gestoßen.

Die chinesische Volksbefreiungsarmee hatte ihrerseits bereits in der vergangenen Woche die Demonstranten in martialischen Tönen gewarnt. Sie habe alle „Einsatzmöglichkeiten“, um die Sicherheit in der Sonderverwaltungszone und Chinas „nationale Souveränität“ aufrechtzuerhalten, hieß es in einem Video aus der Hongkonger Garnison.

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