Bruder verrät Details

Dieses Geheimnis wollte der Schwert-Täter wahren

Ausland
06.08.2019 13:53

Der mutmaßliche Schwert-Mörder von Stuttgart hatte offenbar ein großes Geheimnis: Er verschaffte sich eine neue Identität und damit ein neues Leben. Ganze vier Jahre ging es gut, er lebte als syrischer Flüchtling in Deutschland und kassierte sogar Sozialleistungen. Obwohl er auch straffällig wurde, bemerkte niemand, dass er eigentlich kein Syrer ist - bis zu jenem Tag, an dem er seinen Mitbewohner auf offener Straße niedermetzelte.

In der Vernehmung nach der grausamen Tat fragte Issa M. offenbar sofort nach der jordanischen Botschaft. Sein Bruder erzählte gegenüber der deutschen „Bild“-Zeitung, wie Issa es nach Deutschland geschafft hatte. Demnach habe er sich in der Türkei einen syrischen Pass fälschen lassen und es dann per Boot über das Mittelmeer bis nach Griechenland geschafft. Im Februar 2015 soll er es dann schlussendlich in Deutschland angekommen sein.

Die Akten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge stützen die Aussagen des Bruders. Hier wurde am 28. Februar 2015 ein Issa M., geboren am 12. März 1991, aus der syrischen Stadt Dara registriert. Seine tatsächliche Heimatstadt in Jordanien soll nur 29 Kilometer von Dara entfernt sein.

Von Frau betrogen, straffällig geworden und umgezogen
In Deutschland soll der Jordanier dann anfangs ein normales Leben in Berlin geführt haben. Er lernte laut Angaben seines Bruders eine deutsch-arabische Frau kennen, die er nach islamischem Recht heiratete. Allerdings dürfte die Frau noch verheiratet gewesen sein und ihn zudem betrogen haben, was Issa M. erstmals straffällig werden ließ - er verprügelte sie.

Danach zog Issa M. nach Stuttgart, arbeitete bei McDonald’s und lernte sein späteres Opfer Wilhelm L. kennen. Die Männer lebten in einer WG, doch harmonisch soll es dort kaum zugegangen sein. Issa M. musste die Wohngemeinschaft schlussendlich verlassen. Seinem Bruder erzählte Issa M. damals, dass ihm sein Mitbewohner das Leben zur Hölle gemacht habe - und er werde nun seines zur Hölle machen, wie die „Bild“ weiter berichtet.

(Bild: EPA/Sven Kohls)
Der Tatort im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof (Bild: APA/SDMG/Sven Kohls)
Der Tatort im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof

„Was hast du nach Berlin geschickt?“
Vor gut einer Woche setzte er seine Worte in die Tat um: Vor den Augen seiner elfjährigen Tochter und einiger anderer Augenzeugen wurde der 36-jährige Deutsch-Kasache Wilhelm L. brutal hingerichtet. Dabei schrie Issa M.: „Was hast du nach Berlin geschickt?“

Ein Freund der Männer behauptet, dass Wilhelm L. seinen ehemaligen Mitbewohner wegen Asylbetrugs angezeigt hatte.

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