Wie viel Leid muss eine Familie in Niederösterreich noch ertragen? Erst im Frühjahr verlor eine Mutter ihren Ehemann - der dreifache Familienvater war bei Tulln mit dem Auto in einen Teich gestürzt und ertrunken. Jetzt starben ihre beiden Nichten, als sie im Rad-Anhänger von einem Auto erfasst wurden.
Die Kleinen saßen ohne Helm in dem von einem elektrisch angetriebenen roten Moped - das rechtlich als E-Bike gilt - gezogenen Gefährt, als ein Autolenker im Gemeindegebiet von Hausleiten mit voller Wucht hineinkrachte. Der Wiener (60) hatte es übersehen.
Ermittlungen auch gegen die Mutter
Die Mutter der Mädchen - eines wäre im August zwei Jahre alt geworden, die große Schwester war viereinhalb - wurde schwer verletzt. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft sowohl gegen den Autofahrer als auch gegen die 39-jährige Mutter der beiden Kinder wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.
Video: Zwei Mädchen bei Verkehrsdrama getötet
„Gibt es überhaupt einen Gott?“
„Mein Bruder ist selbst völlig fertig. Er möchte einfach seine Ruhe haben“, sagt die Schwester des Mannes der 39-Jährigen zur „Krone“. Die dreifache Mutter musste im Frühjahr mit dem Verlust ihres Mannes einen schweren Schicksalsschlag ertragen. „Er fuhr nur kurz weg und kam nicht mehr heim. Zuerst verlieren meine drei Söhne ihren geliebten Vater, und nun wurden die Kinder meines Bruders Opfer eines tragischen Verkehrsunfalls. Gibt es überhaupt einen Gott? Ich empfinde nur tiefe Trauer“, klagt die Niederösterreicherin.
Debatte über „Todesfallen“
Indes sind auch viele Menschen fassungslos, wie es möglich ist, dass solche „Todesfallen“ auf den Straßen erlaubt sind. Man sei in dem Gestell völlig ungeschützt. Die Kinder liegen in einer Höhe wie die Stoßstange oder der Auspuff eines Autos und atmen Abgase ein. Früher gab es sogar Strafen für solche Gespanne. Jetzt dürfen unter Einhaltung der technischen Regelungen der Fahrradverordnung Fahrradanhänger benutzt werden, so das Verkehrsministerium.
Am Dienstag teilte dann Verkehrsminister Andreas Reichhardt mit, nun zu prüfen, „welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um für die immer häufiger verwendeten Fahrradanhänger und Lastenräder die notwendige Sicherheit beim Transport von Kindern zu gewährleisten“.
Florian Hitz, Kronen Zeitung
Möchten Sie jetzt eine private Immobilie in unseren Marktplätzen inserieren?
Private Immobilie inserieren und in die Krone durchschalten
Topinformiert über die Nachrichten aus NÖ
Morgens topinformiert über die Nachrichten des Tages
Topinformiert über die Sport-Nachrichten des Tages
Seien Sie täglich topinformiert über die Welt der Promis
Morgens topinformiert über die Nachrichten des Tages
Abends topinformiert über die Nachrichten des Tages
Topinformiert über die Sport-Nachrichten des Tages
Seien Sie täglich topinformiert über die Welt der Promis
Alle „Krone“-Gewinnspiele auf einen Blick
Wöchentlich neue Rezeptideen, Koch- und Backtipps
Die besten Reisetipps für Entdecker und Weltenbummler
Das Neueste aus dem Tierschutz und unsere Einsätze
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.