Wenn der Österreichische Alpenverein (ÖAV) die scheinbar konträren Ausdrücke Umwelt und Baustelle zusammenfügt, entsteht ein einzigartiges Projekt: Die „Umweltbaustelle“, für die seit Jahren freiwillige Bergfans ihre Arbeitskraft in den Dienst der Natur stellen. Von den rund 40 bundesweiten Baustellen ist eine davon zurzeit im Obsteiger Gemeindegebiet im Gange.
Freiwillige reisen auf eigene Kosten an
„Eine Mure hat den Wanderweg vom großen Stein bis zum Zustieg des Klettersteiges der Wankspitze zerstört“, begründet Andreas Bstieler von der ÖAV-Sektion Hohe Munde die Anwesenheit der drei Mädchen und neun jungen Männern teils aus Deutschland. Sie arbeiten freiwillig an der Neutrassierung des Weges und tragen sogar die Kosten der Anreise bis Telfs selbst.
„Ferien für den Kopf“
Bis Freitag rücken die Volunteers, die in der Lehnberghütte nächtigen, unter Mithilfe von Projektleiter Helmut Maier und TVB-Wegewart Andreas Schatz mit Pickel und Schaufel aus. Warum? „Ich bin Städterin und liebe die Berge“, sagt die Studentin Theresa Adelmann aus Deutschland, „für mich sind diese Tage Ferien für den Kopf.“ Christoph Stock, Vizedirektor des TVB Innsbruck: „Der Sommertourismus boomt. Auch wir sehen in diesem Projekt eine Win-Win-Situation.“ Immerhin trage man den Löwenanteil der Kosten von rund 10.000 Euro.
Bewerbungen ab 1. Februar
Bereits jetzt werden vom ÖAV die „Umweltbaustellen“ 2020 geplant. Bstieler: „Ab 1. Februar können sich Freiwillige auf unserer Website bewerben. Sie müssen nicht Mitglied eines Alpenvereines sein. Die Helfer sind übrigens während des Aufenthaltes über den ÖAV versichert.“ Sicher ist auch: Es gibt sie noch, die Idealisten!
Hubert Daum
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