„Oh Gott, meine Bremsscheiben sind plötzlich total verrostet! Kann ich jetzt überhaupt noch fahren?“ Der Gedanke kommt öfter mal auf, wenn jemand nur selten mit seinem Auto fährt. Ist aber meist halb so wild. Natürlich darf man Schäden an den Bremsen nicht ignorieren. Doch einen leicht rötlichen Schleier auf den Scheiben kann man in den meisten Fällen selbst beheben, sagt Hans-Georg Marmit, Kfz-Experte der Sachverständigen-Organisation KÜS.
So, wie die Situation beschrieben ist - längere Standdauer, Laternenparker - handelt es sich höchstwahrscheinlich um sogenannten Flugrost. Der Rostschleier auf den Bremsscheiben bildet sich bei herbstlicher Feuchtigkeit schnell, ist aber nicht gefährlich. Meist behebt sich das Problem während der nächsten Fahrt von selbst: Nach mehrmaligem Bremsen müsste der Belag ebenso verschwunden sein wie eventuell auftretende leichte Schleifgeräusche.
Ist das nicht der Fall, ist die Korrosion womöglich schon weiter fortgeschritten. Dann muss eine Werkstatt die Bremsscheiben erneuern, eine durch Korrosion oder Verschmutzung festgesetzte Bremse müssen die Mechaniker wieder gangbar machen.
Vermeiden kann man Flugrost auf den Bremsscheiben, wenn man das Auto trocken unterstellt. Bremsscheiben-Schutzsprays empfehlen sich eher bei einer Einlagerung des Fahrzeugs, denn die Schutzschicht wird bei jeder Fahrt wieder weggebremst. An anderen Stellen - Türen, Kofferraumklappen, Schwellern oder Radkästen - tritt auch oft Flugrost auf. Dort sollte man ihn nicht ignorieren, da er auf lange Sicht dem Lack schaden und für größere Korrosionsschäden sorgen kann. Schnell genug entdeckt, kann man ihn mit Politur entfernen. Wählt man bei der nächsten Autowäsche eine Wachsversiegelung, kann das erneuten Befall verhindern.
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