Blutbad angerichtet
Ohio-Killer hatte seit Langem Gewaltfantasien
Der Todesschütze aus Dayton im US-Staat Ohio hat sich nach Angaben der Ermittler seit Langem für „gewaltsame Ideologien“ und Amokläufe interessiert. Die Bundespolizei FBI eröffne daher eine Untersuchung zu dem Fall, gab ein Vertreter der Behörde am Dienstag bekannt.
Das FBI machte keine genauen Angaben zur Ideologie des Täters, berichtete aber, die Tat sei nach bisherigen Erkenntnissen nicht rassistisch motiviert gewesen. Der 24-Jähriger Connor Betts hatte am Samstagabend mit einem Sturmgewehr vor einer Bar in Dayton scheinbar wahllos das Feuer eröffnet. Er tötete neun Menschen, darunter seine eigene Schwester, bevor er nach rund 30 Sekunden von der Polizei unter Feuer genommen wurde. Der Angreifer wurde getötet. Das Motiv für diese Tat ist bisher unklar. Unter den Opfern sind sechs Schwarze. Der Schütze soll in der Vergangenheit frauenverachtende Verhaltensweisen gezeigt haben.
Blutbad in El Paso
Rund 13 Stunden vor dem Blutbad in Dayton erschoss ein Schütze in der texanischen Stadt El Paso 22 Menschen, darunter mehrere Mexikaner und ein Deutscher. Die Ermittler gehen hier von einem rassistischen Hintergrund aus. Er habe vor allem Latinos und Mexikaner angreifen wollen, hieß es. Der mutmaßliche Täter - ein 21-jähriger Weißer - ergab sich der Polizei und ist in Gewahrsam.
Kritik an Trump-Besuch
US-Präsident Donald Trump wird die beiden Städte am Mittwoch besuchen. Bei Bewohnern und örtlichen Politikern stößt dies auf Kritik. Trump hat die Eindämmung illegaler Einwanderung über die US-mexikanische Grenze zu einem Kernpunkt seiner Präsidentschaft gemacht. Kritiker werfen ihm vor, mit seiner Rhetorik gegen Migranten und politische Gegner den Rassismus im Land zu befeuern.
„Er ist hier nicht willkommen. Er sollte nicht hierherkommen, während wir noch trauern“, sagte die demokratische Kongressabgeordnete Veronica Escobar, die El Paso vertritt. Trotz Einladung werde sie nicht an seinem Besuch teilnehmen. Trump müsse sich entschuldigen und seine „rassistischen und hasserfüllten“ Äußerungen zurücknehmen, schrieb sie am Dienstag auf Twitter. Auch der texanische Präsidentschaftsbewerber Beto O‘Rourke sah Trump in der Verantwortung. Der Präsident habe „geholfen, den Hass zu schaffen, der die Tragödie vom Samstag möglich machte“, erklärte er.
Trump verurteilte „barbarische Bluttaten“
Trump hatte die verheerenden Bluttaten am Montag als barbarisch verurteilt. Er forderte Gesetzesänderungen, um sicherzustellen, dass psychisch Kranke, die eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen, nicht in den Besitz von Waffen kommen können. Demokraten forderten dagegen generell strengere Hintergrund-Checks für Waffenkäufer. Sie versuchen seit Monaten, dies im Kongress durchzusetzen, Trumps Republikaner blockieren das Vorhaben jedoch im Senat.
Mehr als 250 „Mass Shootings“ seit Jahresbeginn
Seit Jahresanfang hat es laut einer Statistik der Organisation Gun Violence Archive in den USA mehr als 250 sogenannte „Mass Shootings“ gegeben, also Fälle, bei denen mindestens vier Menschen durch Schusswaffengewalt verletzt oder getötet wurden. Rechnerisch ist das mehr als ein solcher Fall pro Tag.
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