Nerven liegen blank

Nach US-Bluttaten jetzt Massenpanik in New York

Ausland
07.08.2019 15:32

Nach den jüngsten Massakern in Texas und Ohio liegen bei vielen US-Amerikanern offenbar die Nerven blank. Ein Video (siehe oben), das am Dienstagabend aufgenommen wurde, zeigt, wie am Times Square in New York eine Massenpanik ausbricht, nachdem vermeintliche Schüsse zu hören waren. Kurz drauf gab die Polizei Entwarnung.

Gegen 22 Uhr rennen die Menschen am Platz in Panik los, weil sie mehrere Knalle gehört hatten. Diese stammten allerdings nicht aus der Waffe eines Attentäters, sondern entpuppten sich als Fehlzündungen von Motorrädern, die an der Menge vorbeigefahren waren.

(Bild: Ruptly.tv)
(Bild: Ruptly.tv)

Auf dem Video sind die Geräusche nicht zu hören, die Polizei schrieb aber auf Twitter: „Auf dem Times Square ist kein Schütze aktiv. Fehlzündungen von Motorrädern klangen wie Schüsse.“ Wie es weiter hieß, seien auch mehrere Notrufe eingegangen. Der Aufenthalt am Platz sei jedoch zu jeder Zeit sicher gewesen, Verletzte habe es bei der Massenpanik nicht gegeben.

Grassierendes Gefühl der Unsicherheit 
Der Vorfall zeigt aber drastisch das grassierende Gefühl der Unsicherheit nach den Massakern vom Wochenende. In El Paso an der Grenze zu Mexiko hatte ein Schütze am Samstag in einem Einkaufszentrum um sich gefeuert. Insgesamt kamen 22 Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Hintergrund aus. Der Mann habe vor allem Latinos angreifen wollen, hieß es.

In der Nacht auf Sonntag tötete dann in Dayton in Ohio ein weiterer Schütze neun Menschen. Unter den Opfern sind sechs Schwarze. Das Motiv dieses Täters ist noch unklar, er hatte aber seit Langem Gewaltfantasien und soll in der Vergangenheit auch frauenverachtende Verhaltensweisen an den Tag gelegt haben.

In den USA herrscht nach den Bluttaten in El Paso und Dayton landesweite Trauer. (Bild: APA/AFP/Mark RALSTON)
In den USA herrscht nach den Bluttaten in El Paso und Dayton landesweite Trauer.

US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania wollen am Mittwoch an beide Tatorte reisen und dort den Betroffenen ihr Mitgefühl ausdrücken. Trump hatte die Attacken als barbarisch verurteilt und Konsequenzen angekündigt.

Kritik an Trumps gehässiger Rhetorik
Viele Menschen geben ihm aber eine Mitschuld an den Bluttaten sowie am neu aufkeimenden Rassismus - vor allem aufgrund seiner oftmals gehässigen Rhetorik gegen Migranten und politische Gegner. Außerdem sprach er sich auch nach den jüngsten Massakern erneut gegen eine substanzielle Verschärfung der Waffengesetze aus.

(Bild: AP)

Präsident in El Paso nicht willkommen
In El Paso protestierten bereits Bewohner und Politiker gegen den Besuch Trumps. „Ich halte unseren Präsidenten absolut für schuldig. Seine Rhetorik, sein Hass gegen Menschen, die nicht die gleiche Hautfarbe haben - er hat kein Recht, das zu tun“, sagte etwa eine Einwohnerin.

Und die demokratische Kongressabgeordnete Veronica Escobar aus der Stadt bat Trump, daran zu denken, „dass seine Worte und Taten Anteil hieran hatten. Aus meiner Sicht ist er hier nicht willkommen.“

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