Tankstopp untersagt
Malta verweigert erstmals NGO-Schiff das Einlaufen
Erstmals hat Malta einem Rettungsschiff für Flüchtlinge die Einfahrt in seine Hoheitsgewässer untersagt. Die Ocean Viking hatte in Malta auftanken wollen. Nach Verweigerung des Tankstopps setzte das Schiff am Donnerstag seine Reise in Richtung seines Einsatzgebiets vor der libyschen Küste fort. Es hatte nach Angaben des Einsatzleiters noch Treibstoff für schätzungsweise zehn bis zwölf Tage.
Während Italien Hilfsschiffen bereits mehrfach den Zugang zu seinen Häfen verweigert hat, ließ Malta diese Schiffe bisher stets einlaufen. Nun habe die Regierung von Malta ihre Zustimmung zu dem Tankstopp kurzfristig und ohne Angabe von Gründen zurückgezogen, sagte Einsatzleiter Nicolas Romaniuk. Die Mission der Ocean Viking gehe dennoch weiter, kündigte er an. Das Einsatzgebiet sollte noch am Donnerstag erreicht werden.
Das 69 Meter lange Schiff der Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen (MSF) war am Sonntag in Marseille in See gestochen. Es fährt unter norwegischer Flagge.
Erster Einsatz für die Ocean Viking
Es handelt sich um den ersten Einsatz der Ocean Viking. SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen hatten Ende 2018 nach drei Jahren ihre gemeinsamen Rettungsaktivitäten mit dem Schiff Aquarius, auf politischen Druck Italiens hin, eingestellt. Mit der Aquarius retteten sie nach eigenen Angaben zwischen 2016 und 2018 rund 30.000 Menschen vor dem Ertrinken.
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