Doch kein Mord

Britische Wissenschaftlerin zu Tode gestürzt

Ausland
08.08.2019 15:44

Die auf der griechischen Insel Ikaria zu Tode gekommene britische Wissenschaftlerin Natalie Christopher ist nach ersten rechtsmedizinischen Erkenntnissen nicht ermordet worden. Erste Obduktionsergebnisse deuteten auf einen Sturz der 35-Jährigen hin, die am Mittwoch tot in einer Schlucht entdeckt worden war, wie der zuständige Gerichtsmediziner am Donnerstag sagte. Die Astrophysikerin war am Montag nach dem Joggen nicht in ihr Hotel zurückgekehrt.

„Alles scheint darauf hinzudeuten, dass es sich um einen Sturz aus großer Höhe handelte“, sagte der Arzt Nikos Karakoukis zu Journalisten nach einem Termin am Leichenfundort.

Christopher hatte in Zyperns Hauptstadt Nikosia gelebt und mit ihrem Freund seit Samstag nahe der Hafenstadt Agios Kirykos auf Ikaria Urlaub gemacht. Am Montagvormittag brach sie zu einer Jogging-Runde auf. Da sie nicht ins Hotel zurückkehrte, rief ihr 38-jähriger Freund die Polizei.

„Das Paar hat gegen 10 Uhr miteinander telefoniert und sie sagte, dass sie zu einer Laufrunde in der Umgebung aufgebrochen ist“, sagte ein Polizeisprecher im zypriotischen Fernsehen. Nach Angaben der Website „Cyprus Mail“ alarmierte der Freund gegen 12.40 Uhr die Polizei.

Natalie Christopher (Bild: AFP)
Natalie Christopher

Leiche in einer Schlucht entdeckt
An der Suche nach der Vermissten beteiligten sich neben der Polizei auch die Feuerwehr und freiwillige Helfer. Ein Feuerwehrmann entdeckte die Leiche der 35-Jährigen schließlich in einer Schlucht - von einem Felsbrocken getroffen. Der Fundort liegt rund 1,5 Kilometer von dem Hotel entfernt, in dem die Wissenschaftlerin mit ihrem Freund wohnte.

(Bild: facebook.com/natalie.christopher.90)

In dem Zimmer des Paares wurden nach Angaben des Hotelbesitzers Blutspuren gefunden. Christophers Freund sagte laut griechischen Medien, seine Partnerin habe Nasenbluten gehabt. Experten der Polizei untersuchten die Blutspuren und das Handy des 38-Jährigen.

Polizisten nahe dem Fundort der Leiche (Bild: AP)
Polizisten nahe dem Fundort der Leiche

Erinnerungen an Fall der ermordeten US-Forscherin
Das Geschehen hatte Erinnerungen an den Fall einer US-Forscherin des Dresdner Max-Planck-Instituts geweckt, die im vergangenen Monat auf Kreta getötet worden war. Die 59-Jährige war von einer Wanderung nicht mehr zurückgekehrt. Ein 27-jähriger Bauer gestand später, die Frau vergewaltigt und getötet zu haben. Die aus den USA stammende Biologin war zu einer Konferenz nach Chania gereist.

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