Goliathfrösche bauen ihrem Nachwuchs eine Art Nest aus bis zu zwei Kilogramm schweren Steinen. Die riesigen Tiere, die mehr als drei Kilo auf die Waage bringen können, richten kleine Felstümpel an Flussufern ein, bevor sie laichen, berichten Forscher des Berliner Naturkundemuseums. Die Kaulquappen seien dort später sowohl vor Strömungen als auch vor Fressfeinden gut geschützt.
Goliathfrösche sind die größte bekannte Froschart der Erde und kommen heute in Kamerun und Guinea vor. Sie leben in schnellfließenden Gewässern im tropischen Regenwald. Ihr Körper misst rund 30 Zentimeter, samt der Schenkeln wirken die Tiere aber noch größer. Wie Elternliebe quasi Berge versetzt, haben die Wissenschaftler mit einer Videokamera am Fluss Mpoula beobachtet. Sie entdeckten dort 14 Brutteiche mit fast 3000 Eiern.
„Die Frösche bewegen manchmal Steine mit einem Gewicht von bis zu zwei Kilogramm“, berichtet Marvin Schäfer, Mitautor der Studie, die im „Journal of Natural History“ veröffentlicht wurde. „Wir glauben, dass diese mühsame Tätigkeit erklären könnte, weshalb erwachsene Frösche überhaupt Riesen sein müssen.“
Amphibien bauen auch kleine Dämme
Mit verschiedenen Bautechniken konstruierten die Frösche auch kleine Dämme aus Laub und Kies. Darüber hinaus bewachten sie ihre Tümpel-Nester, die zum Teil einen Meter Durchmesser hatten. „Riesenfrösche sind die ersten nun bekannten afrikanischen Amphibien, die aktiv Brutplätze für ihre Nachkommen bauen“, ergänzt Projektleiter Mark-Oliver Rödel. „Das zeigt, wie wenig wir über die Biologie selbst der spektakulärsten Kreaturen unseres Planeten wissen.“
Bestände der Frösche sind gefährdet
Die Bestände von Goliathfröschen sind allerdings gefährdet. Nach Angaben der Wissenschaftler gingen sie in den vergangenen zehn Jahren um rund die Hälfte zurück - wegen Abholzung im Regenwald und Jagd. Auf das ungewöhnliche Brutverhalten der Riesenfrösche waren die Forscher von Jägern aufmerksam gemacht worden. Sie stellen den ausgewachsenen Tieren Fallen und essen sie als Delikatesse. Mit ihrer Studie wollen die Forscher zum besseren Schutz der Amphibien beitragen.
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