„Hierbei muss es sich um einen/eine Österreicher/in handeln und nicht nur um eine Person mit österreichischer Staatsbürgerschaft.“ Mit diesem Profil suchte eine Personalfirma auf Facebook. „Es ist unfassbar, dass solche Formulierungen noch immer in Ausschreibungen enthalten sind“, kritisiert AK-Chef Johann Kalliauer.
Das Online-Inserat in der Gruppe Jobs@Linz löste einen Shitstorm mit rund 200 Kommentaren auf Facebook aus. Auftraggeber für die Ausschreibung ist, laut Inserat, eine Bank in Linz, gesucht wurde jemand zur „Verteilung der Post in den verschiedenen Büros“. Georg Fiederhell von der Firma Logex, die als Personalvermittler auftritt, gibt sich zerknirscht: „Das wurde von einer Mitarbeiterin missverständlich formuliert und mitten in der Nacht online gestellt. Gesucht wurden tatsächlich EU-Staatsbürger, Österreicher bevorzugt. Als der Fehler bekannt wurde, wurde das Posting von uns sofort aus dem Internet genommen.“
„Eindeutig rechtswidrig“
„Diese Stellenanzeige ist eindeutig rechtswidrig - sie widerspricht dem Gebot der diskriminierungsfreien Ausschreibung“, urteilt man auch bei der AK. Solche Verstöße werden beim ersten Mal von der Bezirksbehörde abgemahnt, weitere Verfehlungen werden mit Geldstrafen in der Höhe von 360 Euro bestraft. „Bei uns werden Anzeigen nicht automatisch online gestellt, wir prüfen jedes Inserat, ob es unseren Richtlinien entspricht. Wenn wir nicht sicher sind, halten wir Rücksprache mit unseren Kunden“, erklärt Tobias Prietzel von karriere.at. Die Plattform hat 20.000 Jobinserate online.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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