Proteste auf Mallorca
Gesetz gekippt: Stierkampf feiert Comeback
Trotz wütender Proteste hat der Stierkampf auf Mallorca nach einem zweijährigen Verbot, das Ende 2018 vom Verfassungsgericht wieder gekippt worden war, am Freitag ein Comeback gefeiert. Aus Sicht der Tierschützer und vieler Gegner dieses Kulturguts war es ein trauriger Tag. Aus Sicht der vielen Fans - auf den Tribünen der 11.600 Zuschauer fassenden Arena in Palma waren kaum freie Plätze zu finden - war es eine erfolgreiche Rückkehr.
Vor der Arena „Coliseo Balear“ versammelten sich während der ersten „Corrida De Toros“ Hunderte Menschen, um lautstark gegen das blutige Spektakel zu protestieren. Sie schlugen auf Töpfe und skandierten Slogans wie: „Mallorca tötet nicht, Mallorca schützt Tiere!“ Vor den Kassen bildeten sich währenddessen lange Schlangen von Menschen, die noch Karten ergattern wollten.
Die Rückkehr der Toreros auf die Insel war vom spanischen Verfassungsgericht ermöglicht worden. Ende 2018 kippten die Richter in Madrid in Teilen ein balearisches Gesetz aus dem Jahr 2017, das die linke Regionalregierung durchgebracht hatte und das unter anderem die Verletzung oder Tötung der Stiere untersagte. Dieses Verbot wurde wieder aufgehoben.
Einzelne Regionen dürfen nicht über Stierkampf entscheiden
Die Begründung der Richter lautete: Da der Stierkampf 2013 zum nationalen Kulturgut erklärt worden sei, könne nur der Staat über solche Verbote entscheiden. Die einzelnen Regionen dürfen demnach nicht eigenmächtig solche Beschlüsse fassen.
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