Kampflos übernommen
Jemens Präsidentenpalast von Separatisten erobert
Separatistenkämpfer im Jemen haben nach eigenen Angaben den Präsidentenpalast in der Interimshauptstadt Aden erobert. Die Kämpfer hätten den Palast kampflos von der Präsidialgarde übernommen, sagte ein Sprecher der Gruppe Sicherheitsring, einer Separatistengruppe, die für einen unabhängigen Süd-Jemen eintritt. Ein Augenzeuge bestätigte, die Präsidialgarde habe den Präsidentenpalast übergeben.
Die im Süden Jemens gelegene Stadt Aden ist seit Jänner 2015 die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung. Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi war aus der eigentlichen Hauptstadt Sanaa geflohen, als diese von sunnitischen Houthi-Rebellen besetzt wurde.
Verstärkte Kämpfe in Aden
In Aden kommt es seit Mittwoch zu verstärkten Kämpfen zwischen Truppen der international anerkannten Regierung und den Separatisten vom sogenannten südlichen Übergangsrat (STC). Diese wollen sich vom Nordjemen abspalten und einen eigenen Staat gründen. Der Präsident und die meisten seiner Minister arbeiten Berichten zufolge allerdings aus Riad in Saudi-Arabien.
Die Anhänger des STC erklärten am Samstag, mehrere Lager der Präsidentengarde eingenommen zu haben. Eine unabhängige Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Der STC wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterstützt, die Regierungstruppen haben dagegen den Rückhalt Saudi-Arabiens. Der Bruch Saudi-Arabiens und der VAE, die die Houthi-Rebellen eigentlich gemeinsam bekämpfen, wird im jemenitischen Bürgerkrieg zunehmend deutlich.
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