Bei Hauser war im vergangenen Jahr eine bösartige Bluterkrankung diagnostiziert worden, daher war er wochenlang im Wiener AKH. "Während meiner Behandlung in Wien ist versucht worden, den Innsbrucker Stadtparteiobmann Richard Heis statutenwidrig abzusetzen und einen Stadtparteitag zu erzwingen", teilte der Tiroler FP-Chef mit. Dieser Versuch sei gescheitert, mittlerweile habe das Landesparteigericht die diesbezüglichen Beschlüsse bereits aufgehoben. Weiters sei, ohne mit ihm darüber zu reden, der Versuch gestartet worden, einen außerordentlichen Landesparteitag zu erreichen. "Von den 'Parteifreunden', die das initiiert haben, bin ich menschlich enttäuscht", teilte Hauser mit.
"Mit vollem Einsatz dabei"
Mit Mai will Hauser seine Therapien abgeschlossen haben und wieder voll einsatzfähig für die Partei sein. Er habe die Mitglieder des Landesparteivorstandes informiert, dass sein Arzt sich über den ausgezeichneten Therapieerfolg freue und zur langfristigen Absicherung dieses Erfolgs dazu geraten habe, eine für den Sommer geplante abschließende Therapie so rasch wie möglich zu beginnen, teilte er mit. Das habe er getan, dem Landesparteivorstand das erfreuliche Bulletin des Arztes übermittelt und gleichzeitig mitgeteilt: "Nach der letzten Behandlung werde ich wieder mit vollem Einsatz für unsere Gesinnungsgemeinschaft tätig sein und ein Konzept für eine erfolgreiche Zukunft der FPÖ Tirol vorlegen." Das sei einstimmig genehmigt worden.
Nach Medienberichten war es auch zu Meinungsverschiedenen zwischen dem Nationalrats-Abgeordneten Werner Königshofer und dem erkrankten Tiroler FP-Chef gekommen. Am Donnerstag hatten sich daher mehrere Bezirksobmänner demonstrativ vor den Landesparteiobmann gestellt. An ihm führe kein Weg vorbei, "er hat unser Vertrauen und führt die Partei bestens", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
Streit um Kritik an Rosenkranz
Königshofer hatte sich am Mittwoch dafür ausgesprochen, Differenzen in der Landesgruppe parteiintern zu lösen. Er räumte Meinungsverschiedenheiten mit Hauser ein. Dieser hatte sich zu Beginn des Präsidentschaftswahlkampfes von Barbara Rosenkranz wegen Aussagen zum Verbotsgesetz von der freiheitlichen Kandidatin distanziert, was ihm parteiinterne Kritik einbrachte.
Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache hatte diese Woche in einem Interview die Vorgänge in der Tiroler Landesgruppe kritisiert: "Hauser wird im Mai geheilt entlassen, wird mit all seiner Kraft und Persönlichkeit wieder voll auch als Landesparteiobmann zur Verfügung stehen und das ist schäbig, wenn man versucht, ihn in dieser Phase öffentlich anzupatzen."
Kickl: "Tiroler Spezifikum"
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sieht nach dem Ausschluss der Parteimitglieder den Streit in der Landespartei nun als bereinigt an. Er sprach am Freitag von einem "Tiroler Spezifikum", weitere Ausschlüsse werde es nicht geben. Dass Walter Gatt nun "wilder" Mandatar im Tiroler Landtag sei, habe man in Kauf genommen, "so einen Schritt macht man nicht leichtfertig", meinte Kickl. Dass manche der ausgeschlossenen Tiroler Parteimitglieder nun vor ein Schiedsgericht ziehen wollen, beeindruckt Kickl nicht. Dies sei ihr gutes Recht.
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