Nach Besetzung
Hongkonger Flughafen nahm Betrieb wieder auf
Trotz anhaltender Proteste gegen die Regierung, im Zuge derer auch der für China und Südostasien wichtige Hongkonger Flughafen besetzt wurde, ist der am Montag stillgelegte Flugbetrieb am Dienstag wieder aufgenommen worden. Hunderte Flüge diverser Fluglinien fielen am Montag aus. Reisende wurden von den Behörden gewarnt, den Flughafen zu betreten. In den sozialen Medien wurde gemutmaßt, dass sich die Sicherheitskräfte auf eine Auflösung der friedlichen Proteste vorbereiteten.
Es kam aber dann nicht dazu, die meisten Protestierenden zogen wieder ab. Bis zum Dienstagmorgen hatten die allermeisten Menschen den Flughafen verlassen, lediglich rund 50 harrten in dem Gebäude aus und protestierten weiter. Den Flughafen haben sie gezielt ausgewählt, damit sie ihre Botschaft in die Welt hinaustragen. Warum der Flugbetrieb am Montag plötzlich eingestellt wurde, ist unklar, war der Airport doch schon seit Tagen besetzt gewesen.
Die Demonstrationen am Airport sind Teil einer größeren Protestbewegung, die in den vergangenen Wochen immer wieder Teile der Millionenmetropole lahmgelegt hat. Zuletzt kam es dabei auch vermehrt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei. In der chinesischen Regierung werden inzwischen Vergleiche zum Terrorismus gezogen. Das schürt Sorgen, dass die Sicherheitskräfte demnächst härter durchgreifen könnten.
US-Regierung ruft alle Seiten zu Gewaltverzicht auf
Ein Vertreter der US-Regierung rief alle Seiten dazu auf, auf Gewalt zu verzichten. Der Mehrheitsführer der Republikanischen Partei im US-Senat, Mitch McConnell, erklärte, ein Einsatz von Gewalt gegen die Demonstranten wäre vollkommen inakzeptabel. Er lobte die Demonstranten dafür, dass sie sich der Kommunistischen Partei Chinas mutig entgegenstellten.
Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone halten bereits seit zweieinhalb Monaten an. Sie richteten sich ursprünglich vor allem gegen ein - später auf Eis gelegtes - Auslieferungsgesetz, das die Überstellung von Verdächtigen an Festlandchina erlaubt hätte. Die Demonstrationen weiteten sich danach zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong und für mehr Demokratie aus. Der früheren britischen Kronkolonie Hongkong wurden nach der Übergabe an China 1997 besondere Rechte wie das der freien Meinungsäußerung eingeräumt. Diese Rechte sehen die Regierungskritiker nun gefährdet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.