Die Kautabletten von Aspirin, das Venenmittel Daflon oder die Fieberblasen-Salbe Zovirax: Bei über 200 Medikamenten gibt es in Österreich aktuell Lieferschwierigkeiten. Solche Engpässe sind zwar nichts Neues, Zahl und Ausmaß nehmen aber zu. Ersatzprodukte könnten das Dilemma lösen, Ärzte wehren sich.
„Generica“ heißt das Zauberwort, das die Versorgung mit Medikamenten sicherstellen soll. Denn für die meisten gängigen Tabletten, Pulver und Lösungen gibt es abseits der bekannten Marken gleichwertige Ersatzprodukte. Die dürfen von Apothekern aber nur nach Rücksprache mit dem Arzt ausgegeben werden. Apothekerkammer und Patientenanwalt fordern nun - nicht zum ersten Mal - dass Ärzte künftig nicht den Markennamen (z. B. „Aspirin“), sondern den Wirkstoff („Acetylsalicylsäure“) verschreiben. Dann könnten Apotheker eigenständig auf Ersatzprodukte zurückgreifen.
International gängige Praxis
International ist das gängige Praxis, so der Hauptverband der Sozialversicherungsträger. Für die Ärztekammer ist es aber keine Option, den Apothekern die Wahl zu lassen. Sie befürchtet gesundheitliche Schäden für Patienten. Denn der Wirkstoff von Originalpräparat und Generika sei zwar ident, Füllmenge und Zusatzstoffe könnten sich aber unterscheiden und zu unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen.
Rund zwei Stunden pro Tag wenden Apotheker dafür auf, Alternativen für Patienten zu finden und ihre Lager zu optimieren. Durch neue Pharma-Monopole und die Verlagerung der Produktionen ins Ausland nehmen die Engpässe zu.
Teresa-Antonia Spari, Kronen Zeitung
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