Liverpool hat am Mittwochabend mit dem UEFA-Supercup den ersten Titel in der neuen Saison gewonnen! Der Champions-League-Sieger behielt in einem spannenden rein englischen Duell mit Europa-League-Champion Chelsea im Besiktas Park von Istanbul denkbar knapp erst im Elfmeterschießen mit 5:4 die Oberhand. Zuvor waren reguläre Spielzeit (1:1) und Verlängerung (2:2) ausgeglichen verlaufen. Zum großen Helden avancierte ausgerechnet Adrian, Jürgen Klopps Ersatztorwart, der den letzten Elfmeter von Chelsea parieren konnte.
Der Ex-Salzburger Sadio Mane (48., 95.) traf für Liverpool doppelt. Chelsea gelang durch Olivier Giroud (36.) der Führungstreffer, Jorginho (101.) brachte die Londoner mit einem verwandelten Strafstoß zum 2:2 ins Elfmeterschießen. Dort hielt der Spanier Adrian den letzten Elfmeter von Tammy Abraham. Für Liverpool war es der vierte Supercup-Triumph in der Club-Geschichte. Auch 1977, 2001 und 2005 hatte man die Trophäe in die Höhe stemmen dürfen.
Liverpool übernahm im ersten rein englischen UEFA-Supercup zu Beginn klar die Initiative und schnürte die „Blues“ in der eigenen Hälfte ein. Bei der ersten Großchance von Mohamed Salah war Chelsea-Tormann Kepa auf dem Posten (16.). Mit Fortdauer der ersten Hälfte fanden die Londoner aber deutlich besser in die Partie, waren über Konter brandgefährlich und fanden auch insgesamt deutlich mehr Möglichkeiten vor.
Giroud trifft
Pedro knallte den Ball aus spitzem Winkel an die Latte, Liverpools Schlussmann Adrian war noch mit den Fingerspitzen dran (22.). Der Ersatzmann für den verletzten Brasilianer Alisson rettete auch in höchster Not vor Mateo Kovacic (32.). Vier Minuten später war der 32-Jährige aber geschlagen. Einen starken Spielzug über N‘Golo Kante und Christian Pulisic schloss der Franzose Giroud zur verdienten Führung ab. Das vermeintliche 2:0 (40.) von Pulisic wurde zurecht wegen Abseits nicht anerkannt.
Liverpool nach Pause stark
Zur Pause dürfte Liverpools deutscher Trainer Jürgen Klopp die richtigen Worte gefunden haben. Die „Reds“ kamen deutlich verbessert aus der Kabine und glichen schnell aus. Über Fabinho und Roberto Firmino landete der Ball im Strafraum bei Mane, der schneller als Kepa reagierte und den Chelsea-Goalie bezwang. Fabinho hätte beinahe nachgelegt, bei seinem Gewaltschuss aus 20 Metern fehlte nicht viel (50.). Zudem war Kepa bei einem abgefälschten Henderson-Schuss auf dem Posten (51.). Richtig auszeichnen konnte sich der Chelsea-Tormann in Minute 75. Zuerst hielt er einen Salah-Abschluss, dann parierte er den Nachschuss von Virgil van Dijk sehenswert mithilfe der Latte und Stange.
Zwei Treffer in der Verlängerung
Dadurch war der Weg in die Verlängerung geebnet. Dort rückte zuerst neuerlich Mane in den Vordergrund. Der Offensivstar wurde, nachdem er die Aktion selbst eingeleitet hatte, ideal von Firmino bedient und traf via Unterkante der Latte ins Tor. Chelsea schlug aber zurück. Adrian konnte zuerst noch bei einem Abschluss von Abraham retten (98.), brachte den „Joker“ der „Blues“ aber eine Minute später im Strafraum unglücklich zu Fall. Den verhängten Strafstoß verwertete Jorginho souverän. Danach war Chelsea dem Sieg sehr nahe, Abraham (104.) verfehlte aber genauso wie Pedro (114.) knapp das Tor. Außerdem konnte sich Adrian bei einem Schuss von Mason Mount auszeichnen (113.).
Adrian-Parade sorgt für die Entscheidung
Im Elfmeterschießen vergab nur der junge Abraham, der an Adrian scheiterte. Kopps „Zweier“ avancierte somit zum Helden. Er kam nur zum Einsatz, da Weltklasse-Kepper Alisson sich beim 4:1 gegen Norwich verletzt hatte. Da Chelsea im Elferschießen den Kürzeren zog, war es der zweite Rückschlag in der laufenden Saison nach dem bitteren Auftakt-0:4 in der Liga gegen Manchester United. Liverpool trat die Nachfolge von Atletico Madrid an.
Schiedsrichterin Stephanie Frappart lieferte eine souveräne Vorstellung ab. Erstmals in einem wichtigen UEFA-Pflichtspiel im Männerfußball war eine Frau zum Einsatz gekommen. Für die 35-jährige Französin war das keine Premiere. Sie war im April erstmals in der französischen Ligue 1 zum Einsatz gekommen und gehört nun zum festen Referee-Pool in der höchsten französischen Männer-Spielklasse.
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