Alle Arten bedroht

Tag der Orang-Utans ist kein Grund zu feiern

Wissenschaft
19.08.2019 06:02

Am Montag ist internationaler Tag der Orang-Utans - doch leider ist das kein Anlass zu feiern. Die Menschenaffen verlieren immer mehr an Lebensraum: Riesige Regenwald-Flächen werden zerstört, um Palmölplantagen zu errichten. Alle Orang-Utan-Arten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht.

Die Abholzung der Regenwälder bringt die Menschenaffen zunehmend in Bedrängnis. Die in Südostasien lebenden Orang-Utans leben in den Baumwipfeln, wo sie ihre Nester bauen und auf Nahrungssuche gehen. 

Ein junger Orang-Utan sucht Schutz in Baumwipfeln. (Bild: Markus Mauthe/Greenpeace)
Ein junger Orang-Utan sucht Schutz in Baumwipfeln.

Orang-Utan-Population in 16 Jahren um 50 Prozent geschrumpft
Greenpeace warnt zum Tag der Orang-Utans nun vor dem Aussterben der großen, sanften Primaten. Im vergangenen Jahr enthüllte eine Studie, dass 
der Bestand der Orang-Utans auf Borneo zwischen 1999 und 2015 um 50 Prozent geschrumpft war. „In gut 15 Jahren wurde die Orang-Utan-Population um 150.000 Menschenaffen dezimiert“, lässt die Umweltschutzorganisation in einer Aussendung wissen. Heute leben nur noch 70.000 bis 100.000 Tiere in freier Wildbahn. Auf der Insel Sumatra sind schätzungsweise nur noch einige Tausend Orang-Utans am Leben. Und auch die erst 2017 entdeckte Gattung der Tapunili-Orang-Utans ist bereits bedroht: Weniger als 800 schwingen sich noch von Baum zu Baum.

Für Palmölplantagen muss in Indonesien auch ein umfangreiches Straßennetz gebaut werden. (Bild: Ulet Ifansasti / Greenpeace)
Für Palmölplantagen muss in Indonesien auch ein umfangreiches Straßennetz gebaut werden.
Der indonesische Regenwald muss immer mehr Agrarflächen weichen. (Bild: Ulet Ifansasti / Greenpeace)
Der indonesische Regenwald muss immer mehr Agrarflächen weichen.
(Bild: Ulet Ifansasti/Greenpeace)

Seit 1990 vierfache Fläche Österreichs in Indonesien gerodet
„Jeden Tag verlieren wir 25 Orang-Utans. Die Regenwälder Südostasiens werden unter anderem für Palmölplantagen zerstört. Die Orang-Utans müssen flüchten und werden immer mehr an den Rand ihrer Heimat gedrängt, bis sie kaum noch eine Überlebenschance haben“, fordert Lukas Meus, Wald-Experte von Greenpeace, ein Ende des zerstörerischen Geschäfts mit Palmöl. Seit 1990 wurde laut der NGO ein Viertel der Wälder Indonesiens zerstört. Das sind 31 Millionen Hektar, eine Fläche fast viermal so groß wie Österreich.

So sieht ein intakter Regenwald aus. (Bild: Ulet Ifansasti / Greenpeace)
So sieht ein intakter Regenwald aus.

Palmöl ist das heutzutage meistverwendete Pflanzenöl - es kommt in etwa jedem zweiten Produkt im Supermarktregal vor. Die vollständige Vermeidung der umstrittenen Zutat, die besonders häufig in Fertigprodukten und Kosmetika vorkommt, ist kaum möglich. Hier finden Sie Tipps, wie Sie mit gutem Gewissen und palmölfrei naschen können.

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