Drei Jahre ging der Film „Hannas schlafende Hunde“, der in Wels im Jahr 1967 spielt, durch Kinos der Welt, holte sich Preise. „Ein schöner Erfolg für Regisseur Andreas Gruber und mich“, sagt Elisabeth Escher, gebürtige Welserin und Urheberin der Geschichte. Am Montag, 19. August läuft der Film im bayerischen Fernsehen.
„Krone“: Wie erklären Sie sich den Erfolg von Buch und Film?
Elisabeth Escher: In der jetzigen Zeit, die von Rechtspopulismus geprägt wird, ist die Botschaft aktuell. Der Roman ist auch ein authentisches Zeitdokument. In der Schilderung der 1960er-Jahre schreibe ich eigene, kindliche Erinnerungen auf. Diese teile ich offenbar mit vielen Menschen meiner Generation.
„Krone“: Wie oft haben Sie selbst den Film schon angeschaut?
Elisabeth Escher: Es gab zahlreiche Romanlesungen mit anschließender Filmvorführung.
„Krone“: Veränderte sich eigentlich Ihr Blick auf den Film durch den Tod von Hannelore Elsner im April?
Elisabeth Escher: Nein, der Blick auf den Film nicht. Ich durfte sie ja bei Dreharbeiten kennenlernen. Mich machen jetzt manche Szenen besonders traurig, speziell die Szene, in der Hannas Großmutter, die ja von Elsner verkörpert wird, stirbt. Das hat nun etwas doppelt Tragisches.
„Krone“: Verraten Sie mir, woran sie arbeiten?
Elisabeth Escher: An einem Roman. Ich erzähle die Geschichte des Mädchens Marie, das seiner Mutter, einer Prostituierten, durch die Jugendfürsorge entzogen und nach kurzem Heimaufenthalt einer Pflegefamilie überantwortet wird. Nach qualvollen Jahren wähnt sich Marie in Sicherheit, doch die Anfeindungen, denen das „Zigeunerkind“ ausgesetzt ist, gehen weiter. Der Roman erscheint im Frühjahr.
„Krone“: Wo schreiben Sie gern?
Elisabeth Escher: Unterm Apfelbaum. Da kommen mir die Ideen.
Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung
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