Seehofer macht Druck

Syrischen Heimaturlaubern droht Verlust von Asyl

Ausland
18.08.2019 12:37

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer will hart gegen syrische Asylwerber vorgehen, die - obwohl sie angeben, in ihrer Heimat verfolgt zu werden - regelmäßig dorthin zurückkehren. Diese sollen ihren Flüchtlingsstatus verlieren.

Seit rund acht Jahren herrscht Bürgerkrieg in dem Land im Nahen Osten - seitdem sind etwa 780.000 Syrer nach Deutschland geflohen. Weite Teile des Landes wurden von den Truppen von Präsident Bashar al-Assad wieder unter Kontrolle gebracht, in einigen gibt es allerdings nach wie vor Kämpfe. Im März bewertete das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge daher die Sicherheitslage neu: Es handle sich um keinen landesweiten bewaffneten Konflikt mehr, Asylentscheide für Syrer wurden zurückgestellt.

Die rote Fläche ist unter Kontrolle der Regierungstruppen, die anderen unter der Gewalt der verschiedenen Assad-Gegner (Grün: Freie Syrische Armee; Weiß: Dschihadistische Dschabhat Fatah asch-Scham; Gelb: Demokratische Kräfte Syriens - Stand: April 2019). (Bild: Wikipedia/Ermanarich (CC BY-SA 4.0), krone.at-Grafik)
Die rote Fläche ist unter Kontrolle der Regierungstruppen, die anderen unter der Gewalt der verschiedenen Assad-Gegner (Grün: Freie Syrische Armee; Weiß: Dschihadistische Dschabhat Fatah asch-Scham; Gelb: Demokratische Kräfte Syriens - Stand: April 2019).

Seehofer kündigte nun gegenüber „Bild am Sonntag“ Maßnahmen gegen Heimaturlauber an: „Wer als syrischer Flüchtling regelmäßig in Syrien Urlaub macht, der kann sich ja nicht ernsthaft darauf berufen, in Syrien verfolgt zu werden“, so der CSU-Politiker. „Dem müssen wir seinen Flüchtlingsstatus entziehen.“ Wenn die Behörde von solchen Reisen erfahre, werde unverzüglich ein Widerruf des Asylstatus geprüft.

Der Bürgerkrieg hat in der ehemals blühenden Metropole Aleppo seine Spuren hinterlassen. (Bild: APA/AFP/GEORGES OURFALIAN)
Der Bürgerkrieg hat in der ehemals blühenden Metropole Aleppo seine Spuren hinterlassen.

Auch die Situation an Ort und Stelle werde intensiv beobachtet. „Wenn es die Lage erlaubt, werden wir Rückführungen durchführen“, kündigte der Innenminister an.

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