Rassistische Äußerungen, die auf der Facebook-Seite einer in Berlin tätigen kroatischen Diplomatin gepostet wurden, haben in Kroatien für Aufregung gesorgt. Wie das Nachrichtenportal „index.hr“ berichtete, stellte Elizabeta Madjarevic, eine Erste Sekretärin der kroatischen Botschaft in Berlin, am 8. August Fotos von der kroatischen Adriaküste online.
Auf Englisch schrieb sie darunter: „Reines und authentisches Europa. Nur weiße Europäer, so wie es vor noch 30 Jahren in ganz Europa der Fall war.“ Das kroatische Außenministerium distanzierte sich aufs Schärfste von den Äußerungen der Diplomatin und bestellte sie zu einem Gespräch ins Ministerium in Zagreb ein. Der Fall erhält dadurch zusätzliche Brisanz, dass Kroatien zu Beginn des nächsten Jahres den EU-Ratsvorsitz übernimmt.
Diplomatin berief sich auf freie Meinungsäußerung
Madjarevic verteidigte sich zunächst auf ihrer Facebook-Seite damit, dass ihr als Privatperson die freie Meinungsäußerung zustehe. Am Samstagabend behauptete sie schließlich, dass ihre Facebook-Seite von Unbekannten gehackt worden sei. Dem scheint zu widersprechen, dass die Diplomatin - wie „index.hr“ berichtete - schon seit längerer Zeit auf verschiedenen Internet-Plattformen ultrarechte, homophobe und fremdenfeindliche Ansichten gepostet hatte.
In einer ihrer Ausfälligkeiten beschimpfte sie auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wegen deren Äußerung, dass der Islam zu Deutschland gehöre, bescheinigte sie ihr, dass es ihr „an eigener Kultur mangelt“. Madjarevic ist seit Anfang dieses Jahres auf ihrem Posten in Berlin.
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