Handelskrieg mit China
Trump knüpft Einigung an Umgang mit Hongkong
Die US-Regierung verknüpft offenbar das Zustandekommen einer Einigung im Handelskrieg mit China mit dem Umgang Pekings mit den Protesten in Hongkong. Er sei im Gegensatz zu China derzeit nicht zur Einigung in dem Handelskonflikt bereit, sagte Trump am Sonntag. Die USA wollten zunächst sehen, wie China mit den Protesten in Hongkong umgehe. Trump betonte, es müsste eine „humanitäre Lösung“ gefunden werden.
„Ein gewaltsames Vorgehen, ein zweites Tiananmen-Massaker würde einen Deal enorm erschweren“, schickte Trump eine indirekte Warnung an Chinas Präsidenten Xi Jinping. Gleichzeitig zeigte sich der US-Staatschef sicher, auf dem längeren Ast zu sitzen: „Ich glaube, dass eine Einigung für China viel wichtiger wäre als für uns.“
„Es läuft gut, unsere Verbraucher sind reich“
Trump wies zudem Sorgen zurück, die US-Wirtschaft könne vor einer Rezession stehen. „Es läuft äußerst gut, unsere Verbraucher sind reich“, sagte er. Zuvor schon hatte sein Wirtschaftsberater Larry Kudlow erklärt, eine Rezession sei nicht in Sicht. Die Wirtschaft sei in guter Verfassung. „Die Verbraucher haben Arbeit. Ihre Löhne steigen. Sie geben Geld aus und sie sparen welches.“ Die weltweiten Finanzmärkte waren zuletzt auch wegen aufkommender Sorgen vor einer US-Rezession stark unter Druck gestanden.
Wie sich der Konflikt um Hongkong entwickelt, ist derzeit unklar. China hatte zuletzt seine Warnung an die Demonstranten dort verschärft. Gleichzeitige Übungen des chinesischen Militärs nahe der Grenze zu Hongkong (siehe Tweet unten) schüren weltweit Ängste, es könnte demnächst eine direkte Intervention Pekings geben.
Die Proteste in der Wirtschaftsmetropole halten seit vielen Wochen an. In jüngster Zeit schlugen sie verstärkt in Gewalt um. Am Sonntag protestierten Hunderttausende friedlich.
Hongkongs Bevölkerung befürchtet Ende der Sonderrechte
Für die nächsten Wochen sind weitere Proteste geplant. Die Demonstranten werfen der Hongkonger Regierung eine zu große Nähe zur kommunistischen Führung in Peking vor. Die frühere britische Kronkolonie ist seit 1997 eine chinesische Sonderverwaltungszone, in der die Einwohner größere persönliche Freiheiten genießen als in der Volksrepublik.
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