Granit aus China auf einer Straßenbaustelle des Landes im Granitland Mühlviertel - dieser Aufreger bewegt auch Politiker. FPÖ-Landesrat Günther Steinkellner sieht im Vergaberecht keinen Spielraum, will aber bei den umweltbelastenden Schiffstransporten ansetzen, Grünen-Klubchef Gottfried Hirz will aber im Landtag auch über veränderte Ausschreibungsbedingungen reden.
44 Tonnen Leistensteine aus chinesischem Granit werden beim B38-Ausbau in Grünbach verbaut, hat die „Krone“ aufgedeckt. Auch 25 Tonnen Kleinsteine aus tschechischem Granit werden verpflastert, hat das Land noch ergänzt.
Natursteinbranche hat resigniert
Die Natursteinbranche in Oberösterreich, die schon seit Jahren mit der Fernost-Konkurrenz zu kämpfen hat, hat offenbar schon resigniert, es sei denn, sie konnte spezielle Nischen finden. Oder sie handelt selbst auch mit den Billigsteinen.
Umweltbelastende Billigsttransporte
In der Politik will man das Thema aber nicht auf sich beruhen lassen. Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner sieht zwar vergaberechtlich keine Chance, Steinimporte aus China auszusperren. Die EU müsse aber versuchen, die umweltbelastenden Billigtransporte per Schiff einzudämmen: „Es kann ja nicht sein, dass wir die modernsten Autos in unseren Städten verbieten lassen wollen und gleichzeitig Schiffsladungen mit Steinen durch die Gegend fahren, wo wahrscheinlich ein millionenfacher Anteil von CO2 in die Luft geblasen wird.“ Damit müsse man sich auch in der internationalen Klimadebatte ernsthaft auseinandersetzen.
„Auswuchs der Globalisierung“
Das unterschreibt auch der grüne Klubchef Gottfried Hirz, indem er die Ökobilanz von Baustoffen hinterfrägt. Er will das Thema Granit aus China als „Auswuchs der Globalisierung“aber auch im Landtag zur Debatte bringen, offen noch in welcher Form. Eventuell auf eine schriftliche Anfrage an den Infrastruktur-Landesrat aufbauend.
Heimische Arbeitsplätze sichern!
„Wir müssen schon auch über Ausschreibungsbedingungen diskutieren“, sagt Hirz: „Unser Ziel muss es sein, den heimischen Baumaterialien Vorrang zu geben, nicht sie aus der halben Welt heranzukarren. Das würde der heimischen Wirtschaft gut tun und bei uns Arbeitsplätze sichern.“
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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