Die Österreicher wollen keinen Schmutzkübelwahlkampf! Deshalb hat die „Krone“ ein hochkarätiges Schiedsrichter-Team zusammengestellt, das den Wahlkampf kritisch verfolgt und für politische Fouls, aber auch unsinnige, unrichtige Aussagen von Wahlkämpfern wie auf dem Spielfeld Karten verteilt - Rot für Foulspiel, Gelb als Verwarnung, Grün für Fairplay. Diesmal zückt Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb die Gelbe Karte für die FPÖ.
Parteichef Norbert Hofer erfüllt mit seinen Aussagen zum Klimaschutz im ORF-„Sommergespräch“ nicht die Anforderungen an einen für den Wähler fairen Wahlkampf. Zwar ist erfreulich, dass er den Menschen als Ursache des Klimawandels nicht leugnet, dass er der Kernenergie kritisch gegenübersteht und dass er die Nahverkehrsmilliarde fordert.
Auf die Frage nach dem Tempolimit 140 km/h meinte er jedoch, dass dies in einem dekarbonisierten Verkehr ideal wäre. Der Verkehr ist aber nicht dekarbonisiert und wird es auch in den nächsten Jahren nicht sein. Der logische Schluss wäre daher: jetzt das Tempolimit senken.
Wähler haben Recht auf präzise Informationen
Warum sagt er das nicht? In dieser sechsminütigen Passage habe ich herausgehört: Hofer will keine sozial-ökologische Steuern, dafür eine Senkung der Mehrwertsteuer auf erneuerbare Energien. Das hätte er in einem Satz sagen und die übrigen fünfeinhalb Minuten dafür nutzen können, zu erklären, wie er damit auch nur in die Nähe des von Österreich völkerrechtlich verbindlich zugesagten Beitrags zur Erreichung des Pariser Klimaziels gelangen will. Die Zuschauer haben ein Recht auf präzise Informationen.
Dazu ein persönlicher, nicht näher erklärter Angriff auf den Greenpeace-Chef - das erfordert eine Gelbe Karte!
„Krone“-Wahlkampfschiedsrichter:
Helga Kromp-Kolb, Kronen Zeitung
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