Bis zu 40 Prozent der Bevölkerung, also allein in Österreich 2,4 bis 3 Millionen Menschen, sind von der Refluxkrankheit betroffen. Rechtzeitige Diagnose und Behandlung helfen, ernsthafte Erkrankungen vorzubeugen.
Die Ursache stellt eine angeborene oder durch ungesunden Lebensstil erworbene Schwäche des Anti-Reflux-Ventils im Ausgang der Speiseröhre dar. Die Folge: vermehrter Rückfluss von saurem Mageninhalt in Speiseröhre, Hals, Mund, bis hinunter in die Lunge. „Typische Refluxsymptome sind Magenschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Brennen im Hals, Husten, Stimmstörungen, trockener Mund. Im fortgeschrittenen Stadium mit vergrößerter Lücke im Zwerchfell leidet man unter quälendem Sodbrennen und Rückfluss von Magensäure bis in den Hals. Diese Beschwerden vergehen beim Essen meistens, um anschließend gleich wieder aufzutreten“, erklärt Doz. Dr. Martin Riegler, Facharzt für Chirurgie und Spezialist für Reflux in Wien.
Unbehandelt steigt Risiko für Krebs
Reflux entzündet die Speiseröhre. Unbehandelt können in 20-30 Prozent der Fälle in der geschädigten Speiseröhre Krebsvorstufen entstehen: Man spricht vom Barrett Syndrom oder Barrett Ösophagus. Betroffene haben ein 0,5 Prozent erhöhtes jährliches Krebsrisiko. Einer von 10 Patienten kann in 20 Jahren also einen Tumor an der Speiseröhre bekommen. Somit ist eine Abklärung unerlässlich. Ein ausführliches ärztliches Gespräch, eine „sanfte“ Gastroskopie (im Dämmerschlaf) und die Druck-und-Reflux-Messung (pH Metrie) zeigen, ob ein Zwerchfellbruch vorliegt, Krebsrisiko besteht und welche Therapie zu empfehlen wäre. Prinzipiell gibt es drei Behandlungsmöglichkeiten:
Bei Barrett Ösophagus empfiehlt sich die Radiofrequenzablation (RFA): Im Rahmen einer Gastroskopie wird das krebsgefährliche Gewebe in der Speiseröhre verschorft und damit Krebs in über 90 Prozent der Fälle verhindert.
Karin Rohrer-Schausberger, Kronen Zeitung
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