Schutz vor Sanktionen?
Russischer Ölproduzent handelt künftig in Euro
Offenbar um sich vor möglichen US-Sanktionen zu schützen, wird der russische Ölproduzent Rosneft Termingeschäfte künftig in Euro statt in Dollar abrechnen. „Alle neuen Terminkontrakte für Ölprodukte für den Export werden den Euro als Zahlungswährung haben“, sagte ein Insider am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Der US-Dollar verliert seit Jahren an Bedeutung als Leitwährung. Das russische Vorgehen - ähnliche Überlegungen gab es in letzter Zeit auch im Iran und in Venezuela - könnte in Washington durchaus als Angriff auf den sogenannten Petrodollar verstanden werden.
Die Pläne des russischen Ölmultis dürften sehr konkret sein, denn diese wurden von vier weiteren Personen, die mit dem Vorhaben vertraut sind, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt. Der Schritt könnte demnach noch im Laufe dieses Jahres vollzogen werden. Erste Händler seien darüber bereits informiert worden.
Rosneft ist für rund 40 Prozent der russischen Ölproduktion verantwortlich und damit einer der weltweit führenden Produzenten und Exporteure. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stellte der Konzern 45,8 Millionen Tonnen an Ölprodukten her - von Diesel und Benzin über Heizöl bis hin zu petrochemischen Erzeugnissen.
BP und Glencore gehören zu Top-Kunden
Rund die Hälfte wurde nach West- und Südosteuropa sowie nach Asien exportiert. Der Großteil der für den Export bestimmten Ölprodukte wird im Rahmen von Termingeschäften verkauft, wobei westliche Konzerne wie BP und Glencore zu den Top-Kunden gehören.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.