Am Donnerstag vergangener Woche waren die Proteste heftiger ausgefallen: Nach einer Kundgebung mit rund 250 Demonstranten auf dem Hernalser Gürtel in Wien wurden 42 Personen vorläufig festgenommen. Auch am Dienstag wurde für ein Bleiberecht für die Betroffenen demonstriert (Bild), für Mittwoch ist eine weitere Kundgebung angesagt.
Demonstranten fordern "Solidarität"
Treffpunkt für die rund 200 Teilnehmer war am Dienstag das Polizeianhaltezentrum (PAZ) Roßauer Lände, wo sie mit Transparenten den Verkehr blockierten (Bild). Von dort ging es dann in Richtung Schwedenplatz, weiter über den Ring zum Schwarzenbergplatz und dann in Richtung Laxenburger Straße zum Asylgerichtshof. Die Demonstranten forderten auf ihren Plakaten "Solidarität" sowie die Abschaffung von Abschiebungen. "No border. No nation. Stop deportation", riefen sie unter anderem. Bei der Behörde angekommen, hinterließ man die Forderung nach dem Bleiberecht für die Betroffenen, erklärte Bukasa.
42 Festnahmen bei unangemeldeter Demo
Hintergrund der Aktion war die geplante Abschiebung der beiden Nigerianer, die am Donnerstag bei einem Fußballtraining des FC Sans Papiers festgenommen worden waren. Daraufhin hatten spontan rund 250 Demonstranten am Hernalser Gürtel gegen die Überstellung eines der Männer vom PAZ Hernals ins PAZ Roßauer Lände protestiert. Die Versammlung am Gürtel wurde von der Exekutive aufgelöst, 42 Personen wurden dabei vorläufig festgenommen.
Als "zynisch" hat der Grünen-Justizsprecher Albert Steinhauser die geplante Abschiebung ausgerechnet einen Tag vor dem Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus bezeichnet. Er kritisierte zudem das Vorgehen der Polizei und ortete Diskriminierung: "Rechtsberater werden im Kreis geschickt, verspätet zugelassen und Informationen mutwillig vorenthalten."
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