Slowenische AKW-Pläne
Zweiter Reaktor in Krsko: „Brauchen mehr Energie“
Sloweniens Regierungschef Marjan Sarec drängt auf den Bau eines zweiten Atomreaktors auf dem Gelände des in Österreich kritisch betrachteten Atomkraftwerks Krsko. Dort solle ein weiterer Reaktor errichtet werden, bekräftigte Sarec am Donnerstag bei einem Besuch der Anlage, die Slowenien gemeinsam mit Kroatien betreibt. Nach Angaben von Kernkraftgegnern ist sie völlig veraltet.
„Wir müssen alle notwendigen Anstrengungen unternehmen, um mit dem Bau eines zweiten Blocks zu beginnen, denn wir brauchen in Zukunft mehr Energie“, sagte Sarec im etwa hundert Kilometer östlich der Hauptstadt Ljubljana gelegenen Krsko. Nur so könne sich das Land erfolgreich entwickeln.
Laufzeitverlängerung bis 2043
Eigentlich sollte die Anlage 2023 abgeschaltet werden, Slowenien und Kroatien einigten sich 2015 aber auf einen Weiterbetrieb für eine Dauer von 20 Jahren. In Österreich sieht man diese Verlängerung sehr kritisch. Neben Umweltgruppen haben sich auch Kärnten und Steiermark schon vor geraumer Zeit dagegen ausgesprochen.
Umweltgruppen, darunter die Organisation Greenpeace, fordern seit Langem den Abriss des Atomkraftwerks. Als Gründe geben sie das Alter der Anlage sowie deren Lage in einer für Erdbeben anfälligen Region an.
Anlage seit 1983 in Betrieb
Der bereits existierende 700-Megawatt-Reaktor in Krsko wurde noch im ehemaligen Jugoslawien gebaut und ist seit 1983 in Betrieb. Seit dem Zusammenbruch Jugoslawiens wird das Atomkraftwerk gemeinsam von Slowenien und Kroatien verwaltet und versorgt auch beide Länder mit Strom - für Slowenien rund ein Drittel des gesamten Stroms.
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