BMWs Haus- und Hof-Tuner Alpina ist bekannt für besonders gelungene Bearbeitungen des Themas Sportlimousine. Fans warten bei Erscheinen eines neuen Münchner Modells meist sehnsüchtig auf die Version aus Buchloe - bei den Modellen mit Frontantriebs-Architektur bisher vergeblich. Und das wird auch so bleiben.
Das hat jetzt Andy Bovensiepen, einer der Geschäftsführer und verantwortlich für die Bereiche Vertrieb, Entwicklung und Rennsport, klargestellt. Im Gespräch mit dem australischen Magazin Motoring führte er aber nicht Image-Gründe an, wie das bei der M GmbH der Fall ist, sondern schlicht Entwicklungskosten, die sich nicht rechnen würden.
„Die sind bereits sehr hoch und werden durch Emissionsvorschriften weiter steigen. Da ist es besser für uns, wenn wir bei Längsmotoren mit ZF-Getrieben bleiben“, erklärte Bovensiepen. „Von der Frontantriebsarchitektur lassen wir lieber die Finger.“ Alpina verwendet Motoren grundsätzlich in mehreren Modellen. „Da hatten wir zum Beispiel den V8 im 6er, 5er und 7er. Bei den Dieseln haben wir dieselben Triebwerke in X3 und 5er. Nur den Sechszylinder-Benziner haben wir in 3er und 4er.“
„In dem Segment ist kein Geld zu verdienen“
Die Frontantriebs-Architektur würde die Entwicklung kompliziert machen. „Schon allein weil wir mit einem neuen Getriebehersteller kooperieren müssten.“ Vor allem sei es in diesem preissensitiven Segment aber schwer, hochpreisige Autos zu verkaufen. Und irgendwie müssten die Entwicklungskosten ja auch wieder reinkommen.
Übrigens ist auch keine Alpina-Version des BMW 2er-Coupés geplant, obwohl es weiterhin Hinterradantrieb hat. „Das wäre zwar interessant, aber zu teuer. Der BMW M2 sieht bereits sehr cool aus, mit vielen Modifikationen an der Karosserie. So einen Aufwand können wir uns aber angesichts geringerer Stückzahlen nicht leisten.“
Frontantrieb und das Image-Problem
Mit dem Kostenargument klingt die Absage an den Frontantrieb (und die Allrad-Derivate) sehr vernünftig. Die M GmbH argumentiert ganz anders: Man könne das einfach nicht mit dem Marken-Image vereinbaren. Damit zieht die BMW-Tochter die Linie weiter, die einst auch im Mutterkonzern Gesetz war - und zu frechen Werbeanzeigen geführt hat, in denen man sich über Frontantrieb lustig gemacht hat:
Weitere Alpinas im Top-Segment
Geplant sind jedoch Alpina-Versionen am anderen Ende der BMW-Palette: X7 und 8er Gran Coupé sind bei Alpina gesetzt.
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