„Hier bleibt niemand“
Migranten dürfen nach Malta, müssen aber weiter
Wenige Tage nach der Lösung des Streits um das Rettungsschiff Open Arms mit knapp 100 Migranten an Bord sind nun auch für jene 356 Menschen Aufnahmeländer gefunden worden, die zwei Wochen lang nach ihrer Rettung aus dem Mittelmeer auf dem NGO-Schiff Ocean Viking ausharren mussten. Malta werde erst einmal alle Betroffenen aufnehmen, bevor diese dann auf andere EU-Staaten verteilt würden, teilte die Regierung in Valletta am Freitag mit. „Keiner wird in Malta bleiben“, twitterte Premier Joseph Muscat.
Die genannten Aufnahmeländer sind Frankreich, Deutschland, Irland, Luxemburg, Portugal und Rumänien. Malta wolle somit einen Beitrag für eine positive Lösung im Fall der Ocean Viking-Migranten leisten, hieß es. Wann die Landung auf Malta erfolgen wird, sei noch unklar. Maltesische Militärschiffe sollten die Migranten nach Valletta führen.
Die Ocean Viking harrt in internationalen Gewässern zwischen Malta und Italien aus. Die beiden Mittelmeer-Anrainer verweigern Hilfsorganisationen und ihren Rettungsschiffen immer wieder das Anlegen.
Salvini: „Solange ich Innenminister bin, landet hier kein Rettungsschiff“
Der italienische Innenminister Matteo Salvini begrüßte am Freitag, dass die Ocean Viking-Migranten nicht in seinem Land gelandet seien. Solange er noch Innenminister sei, werde er sich dafür einsetzen, dass Rettungsschiffe nicht in Italien eintreffen. Warum dann aber die Open Arms auf Lampedusa anlanden konnte, erklärte er nicht.
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