WWF-Experte im Talk:
„Brandrodungen im Amazonas sind eine Katastrophe“
In Brasilien wüten derzeit die schwersten Waldbrände seit Jahren. Seit Jänner nahmen die Feuer und Brandrodungen im größten Land Südamerikas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83 Prozent zu. „Die Brandrodungen, die derzeit im Amazonas abgehen, sind eine Katastrophe“, beklagte Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich, am Freitag im krone.at-Talk mit Vanessa Kuzmich.
Die verheerenden Feuer seien mehrfach schlimm, weil Regenwald verloren gehe, der eine der höchsten biologischen Vielfalten des Planeten beherberge, so Scattolin. „Die Feuer sind Mittel zur Rodung des Regenwaldes. Die Entwaldungsrate hat sich (gegenüber 2018, Anm.) sogar vervierfacht. Zuerst wird der Wald abgeholzt, dann werden Brände gelegt, um diese Flächen für die Landwirtschaft nutzbar zu machen.“
„Es sind vom Menschen gemachte Feuer“
Das Wetter sei nicht schuld an diesen Bränden, begünstige aber die Ausbreitung der Feuer. Die Häufung lege aber nahe, dass die Brände absichtlich gelegt wurden, so der WWF-Experte. „Es sind also vom Menschen gemachte Feuer! Die Leute, die sie gelegt haben, haben kein Interesse sie zu löschen. Hier wird mit Rückendeckung der brasilianischen Regierung agiert“, beklagt Scattolin.
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