Am 31. Oktober wollen die Briten aus der EU austreten, ein harter Brexit ohne Ersatz-Abkommen ist immer wahrscheinlicher. Österreich dürfte dies 0,35 Prozent an Wohlstand wegen geringerer Exporte, Jobverlusten etc. kosten, so eine Studie des Münchner Ifo-Institutes.
Sollten Briten und EU nach dem Brexit schnell eine Art Freihandelsabkommen abschließen, dann würde sich der negative Effekt für uns jedoch fast auf null verringern, rechnen die renommierten Wirtschaftsforscher. Ohne eine Regelung jedoch drohen bis zu 17.000 Arbeitsplätze in Österreich wegzufallen, ermittelte eine andere Untersuchung der Universität Leuven.
Deutschland würde doppelt so stark betroffen sein
Verglichen mit fast allen anderen EU-Ländern sind die negativen Auswirkungen bei uns aber noch recht glimpflich. Deutschland etwa würde doppelt so stark betroffen sein, Irlands Wohlstandsniveau würde laut Ifo bei einem harten Brexit sogar um gut acht Prozent sinken, vor allem weil der Nachbar derzeit noch größter Abnehmer irischer Landwirtschaftsprodukte ist und diese durch Zölle dann teurer werden. Großbritannien selbst wäre mit 2,8 Prozent weniger Wohlstand ebenfalls ein Verlierer.
Insgesamt schätzen die Ifo-Experten, dass die EU-Exporte über den Ärmelkanal zumindest anfangs um gut 27 Prozent einbrechen würden, mit einem Freihandelsabkommen hingegen nur um vier Prozent. Die Briten könnten um umgekehrt fast 25 Prozent weniger zu uns liefern.
Kronen Zeitung
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