Spurensuche: Weil Verpackungsmüll immer stärker Umwelt und Natur belastet, werden jetzt die Hersteller ausgemittelt - sie sollen künftig für die Entsorgung mit bezahlen.
Die leere Getränkedose im Stadtpark, Coffee-to-go-Becher, Sackerln vom Fast-Food-Lokal und Zigarettenstummeln im Mistkübel: Die Menge an achtlos weggeworfenem Müll (Littering) und in städtischen Abfalleimern entsorgten Einwegverpackungen ufert völlig aus. Das Problem belastet Natur, Gesundheit, die Gemeindefinanzen - und somit den Steuerzahler.
Zwölf Millionen Tonnen Kunststoff landen pro Jahr in den Weltmeeren
„Die Verschmutzung ist ein großes Problem: Zwölf Millionen Tonnen Kunststoff landen pro Jahr in den Weltmeeren“, warnt Werner Knausz, Vorstand bei der Altstoff Recycling Austria AG (ARA). Mit Freiwilligen werden in 324 Gemeinden Sammelaktionen durchgeführt, pro Jahr fließt eine Million in Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung.
Um Müll-Lawine und Plastik-Flut zu stoppen, sind jetzt auch gesetzliche Maßnahmen auf dem Weg:
Große Studie angelaufen
Um die Produzenten zu identifizieren, ist beim Umweltbundesamt jetzt eine große Studie angelaufen, die den achtlos weggeworfenen Müll (Littering) untersuchen wird. „Wir erheben dabei, welche Abfälle gelittert werden und welcher Müll entsteht“, erklärt Brigitte Karigl, Leiterin der Abteilung Abfälle im Umweltbundesamt. Untersucht wird dabei Müll, der von Freiwilligen im ganzen Land bei Sammelaktionen in der freien Landschaft entdeckt worden ist. Anhand der Ergebnisse müssen dann die Kosten mitgetragen werden.
Österreich trauriger EU-Spitzenreiter
Bisherige Analysen haben gezeigt, dass neben Plastik auch von Zigarettenstummeln wegen der Schadstoffe in Filtern eine Umweltgefahr ausgeht. Trauriger Spitzenreiter beim entdeckten Müll sind Dosen heimischer Getränkehersteller. Trauriger Spitzenreiter beim angefallenen Verpackungsmüll sind EU-weit die Österreicher mit 34 Kilo pro Kopf, mahnen Umweltschützer von GLOBAL 2000.
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