Die ukrainischen Behörden untersuchen einen möglichen Sicherheitsverstoß in einem lokalen Kernkraftwerk, nachdem die Mitarbeiter Teile des internen Netzwerks mit dem Internet verbunden haben sollen - um Bitcoin zu schürfen.
Wie ZDnet.com berichtet, soll sich der Vorfall im Kernkraftwerk Süd-Ukraine ereignet haben, dem zweitgrößten Kraftwerk des Landes, das rund 350 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew bei Yuzhnoukrainsk liegt. Bereits am 10. Juli sollen dort im Rahmen einer Razzia unter anderem Computer und Grafikkarten, die für das sogenannte Schürfen von Bitcoins verwendet worden waren, beschlagnahmt worden sein. Mehrere Mitarbeiter wurden dem Bericht nach wegen ihrer Beteiligung an der Bitcoin-Produktion angeklagt, aber noch nicht verhaftet.
Sicherheitsrisiko
Die Untersuchung wird vom ukrainischen Geheimdienst SBU geleitet, der den Vorfall aufgrund der Klassifizierung von Kernkraftwerken als kritische Infrastruktur als mögliche Verletzung von Staatsgeheimnissen betrachtet. Die Ermittler prüfen, ob Angreifer von außen die Geräte zum Schürfen der Kryptowährung verwendet haben könnten, um in das Computernetzwerk des Kernkraftwerks einzudringen und Informationen abzurufen, beispielsweise Daten über die physische Verteidigung und den Schutz des Werks.
Kein Einzelfall
Es ist nicht das erste Mal, dass die Rechenkapazitäten eines AKW zum Schürfen von Bitcoin verwendet werden. Die digitale Währung wird durch komplexe Rechenoperationen erschaffen. Je leistungsstärker die Computer sind, desto schneller lässt sich das virtuelle Zahlungsmittel schürfen. Bereits im Februar des Vorjahres waren mehrere Ingenieure eines russischen Kernforschungszentrums verhaftet worden, weil sie mit den dortigen Computern die Kryptowährung schürfen wollten. Die Mitarbeiter des Kernforschungszentrums in der Stadt Sarow seien „rechtzeitig gestoppt worden“, hieß es damals.
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