Weil Jakarta versinkt
Indonesien stampft neue Hauptstadt aus dem Boden
Weil die Mega-City Jakarta praktisch vor dem Untergang steht (siehe auch Video oben), muss Indonesien eine neue Hauptstadt aus dem Boden stampfen: Wie der Präsident des weltgrößten Inselstaats, Joko Widodo, am Montag ankündigte, soll die neue Metropole im Osten von Borneo entstehen. Einen Namen hat die neue Hauptstadt des 265-Millionen-Einwohner-Landes, deren Errichtung mit rund 30 Milliarden Euro zu Buche schlagen wird, noch nicht.
Mit dem Umzug von Parlament und Regierung aus der Noch-Hauptstadt Jakarta auf Java soll bereits 2024 begonnen werden, hieß es am Montag. Jakarta mit seinen mehr als zehn Millionen Einwohnern leidet unter chronischem Verkehrschaos. Tag für Tag gibt es dort extrem lange Staus. Im Großraum der Metropole leben sogar 30 Millionen Menschen.
Außerdem droht die Stadt - wie berichtet - zu versinken: 40 Prozent ihrer Fläche befinden sich mittlerweile unter dem Meeresspiegel. Rund ein Drittel von Indonesiens Hauptstadt könnte bis 2050 vom Meer verschlungen werden. Verantwortlich dafür sind das Absinken des Grundwasserspiegels, die starke Bebauung und der durch den Klimawandel verursachte Anstieg des Meeresspiegels. Zudem ist Jakarta immer wieder von schweren Erdbeben betroffen.
Neue Haupstadt im Osten von Borneo wegen „strategischer Lage“
Staatschef Joko Widodo begründete die Wahl des neuen Ortes in der Nähe der Stadt Balikpapan im Osten von Borneo mit dessen „strategischer Lage“. „Das ist im Herzen Indonesiens“, sagte er.
„Das Risiko von Überflutungen, Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen ist minimal“, so der Präsident am Montag. Das entsprechende Gesetz soll bereits an Dienstag eingebracht werden. Wenn der Umzug tatsächlich 2024 über die Bühne ginge, wäre dies im letzten Jahr seiner zweiten Amtszeit.
Mit mehr als 17.000 Inseln und einer Fläche von 1,9 Quadratkilometern ist Indonesien der größte Inselstaat der Welt. Von den geschätzt 265 Millionen Einwohnern ist die große Mehrheit islamischen Glaubens. Damit ist Indonesien auch das bevölkerungsreichste muslimische Land.
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