Im Waldbrände-Streit
Bolsonaro beleidigt auf Facebook Macrons Gattin
Der Streit zwischen dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro und dem französischen Staatschef Emmanuel Macron wird nun persönlich. Nachdem Macron erklärte, beim G7-Gipfel die verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet thematisieren zu wollen, musste er sich den Vorwurf einer „kolonialistischen Denkweise“ gefallen lassen. Und nun wurde sogar seine Ehefrau Brigitte wegen ihres Alters zum Ziel von Gespött: Bolsonaro kommentierte auf Facebook einen entsprechenden Kommentar wohlwollend.
Ein brasilianischer Facebook-User postete ein Bild der zwei Politiker mit ihren Frauen. Er erklärte den Disput der beiden damit, dass Macron wohl „neidisch“ auf Bolsonaros jüngere Gattin sei. „Versteht ihr jetzt, warum Macron Bolsonaro bedrängt?“, fragte er die Community. Dem brasilianischen Präsidenten gefiel diese Aussage offenbar. Er kommentierte darunter: „Demütige den Typen nicht.“ Ob Bolsonaro den Kommentar selbst verfasst hatte, wollte einer seiner Sprecher auf Anfrage nicht verraten.
Für die Bildcollage wurde ein sehr unvorteilhaftes Foto der 66-jährigen Brigitte Macron ausgewählt, die um 25 Jahre älter als ihr Gatte ist. Michelle Bolsonaro ist 37 Jahre alt - und damit 27 Jahre jünger als ihr Ehemann.
Auch Bolsonsaros Sohn und Bildungsminister ätzen
Auch der brasilianische Bildungsminister mischte sich in die Causa ein. Abraham Weintraub twitterte, Macron sei bei den Waldbränden nicht „auf der Höhe“. „Er ist nur ein opportunistischer Schweinehund, der die Unterstützung der französischen Agrarlobby sucht.“ Macron hatte wegen der Umweltpolitik Bolsonaros eine Blockade des Mercosur-Freihandelsabkommens der EU mit dem südamerikanischen Wirtschaftsblock angekündigt.
Bereits am Freitag hatte der Sohn des brasilianischen Staatschefs, Eduardo Bolsonaro, bei Twitter ein Video der mittlerweile stark abgeflauten „Gelbwesten“-Proteste in Frankreich mit dem Kommentar geteilt: „Macron ist ein Idiot.“
Der Disput zwischen Brasilien und Frankreich hatte damit begonnen, dass Macron die massiven Waldbrände in der Amazonasregion auf die Agenda des G7-Gipfels in Biarritz setzen wollte. Bolsonaro meinte daraufhin erzürnt, das sei eine „innere Angelegenheit“ Brasiliens und warf dem französischen Staatschef eine „kolonialistische Denkweise“ vor. Bei dem Gipfel hatte Brigitte Macron als Gastgeberin am Wochenende viel positive Aufmerksamkeit in den Medien erfahren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.