„Werdet froh sein“

AKW Krsko: Slowenien kontert Kritik aus Österreich

Österreich
26.08.2019 14:49

Slowenien bläst ein harter Wind entgegen, was den Bau eines weiteren Reaktorblocks im Atomkraftwerk Krsko betrifft. Der Widerstand kommt vor allem aus Österreich, weshalb der slowenische Ministerpräsident Marjan Sarec kritisiert: „Wenn Österreich im Dunklen sitzt, wird nicht gefragt werden, woher der Strom kommt, sondern (Österreich, Anm.) wird froh sein, einen zu haben“, sagte Sarec am Wochenende. Am Ausbau des AKW will er festhalten.

Sarec hält an seiner Unterstützung für den Bau eines neuen Reaktorblocks fest. Am Wochenende betonte der Demokrat bei einer Veranstaltung seiner Partei LMS, dass alle verfügbaren erneuerbaren Energiequellen genützt werden müssen. Diese werden laut dem slowenischen Regierungschef jedoch nicht ausreichen.

Sloweniens Ministerpräsident Marjan Sarec (Bild: APA/AFP/POOL/GEOFFROY VAN DER HASSELT)
Sloweniens Ministerpräsident Marjan Sarec

Das existierende AKW in Krsko, das Slowenien zusammen mit Kroatien betreibt, ist seit 1983 in Betrieb und sollte 2023 abgeschaltet werden. Allerdings ist ein Weiterbetrieb bis 2043 geplant. Die Anlage liegt etwa 85 Kilometer (Luftlinie) vom Grenzübergang Spielfeld entfernt und in einer für Erdbeben anfälligen Region.

Ruf nach Umweltverträglichkeitsprüfung
Ein neuer Reaktorblock würde zwischen 3,5 und fünf Milliarden Euro kosten, der Bau würde ein Jahrzehnt dauern. In Österreich gibt es heftigen Widerstand sowohl gegen einen zweiten Reaktor als auch gegen die Verlängerung der Laufzeit der existierenden Anlage. Slowenische Umweltorganisationen kämpfen dafür, dass zuvor eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird, auch Österreich hat sich dieser Forderung angeschlossen.

Rückenwind für Umweltschützer
Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gibt Umweltschützern allerdings Rückenwind. Demnach müssen bei Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken grenzüberschreitende Umweltprüfungen umgesetzt werden. Bei Reaktoren rund um Österreich wurde dies jedoch nicht berücksichtigt - die Grünen wollen klagen.

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