„Es tut so weh, aber es wird schon!“ Das sollen die letzten Worte von Lisa Alm-Wirt Erich T. (57) gewesen sein, bevor er zum letzten Mal ausatmete. „Ich war es nicht“, sollen wiederum die ersten Worte von Ehefrau und Mordangeklagte Petronela F. (30) nach der Bluttat gewesen sein. Was passierte genau in jener Nacht des 3. März in der Küche des Hotel Lisa?
„Ein Mord!“, sagt die Staatsanwältin. „Ein Unfall!“, sagt Verteidiger Kurt Jelinek. Letztlich werden es die Geschworenen im Landesgericht entscheiden müssen. Fakt ist zumindest, dass es am 3. März zwischen dem Ehepaar einen wüsten, alkoholgetränkten Streit gab.
Eifersucht war der Auslöser: Der Promi-Wirt wollte laut Anklage nicht, dass seine Frau weiterfeierte. Sie dagegen drohte mit Scheidung. Im Zuge des Konfliktes passierte der Messerstich, der das Leben von Erich T. beendete. Er war verblutet, wie die Forensiker feststellten.
Und die Gerichtsmedizin ermittelte, dass ein Suizid - wie anfangs von der Angeklagten dargestellt - alleine aufgrund der Stichführung nur schwer vorstellbar sei.
Für Opfer-Anwalt Stefan Rieder sei die Angeklagte deshalb schon unglaubwürdig: „Zuerst sprach sie von Suizid, nun versucht sie, es als Unfall darzustellen.“
Verteidiger Kurt Jelinek macht dagegen auf einen interessanten Umstand aufmerksam: die Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, einem Zwölf-Zentimeter-Küchenmesser. Darauf fanden sich nicht nur jene der Angeklagten, sondern auch die des Opfers. „Für mich ist das ein klares Indiz, dass es ein Unfall war“, so der Advokat.
Ein Unfall-Tod könnte der Angeklagten sogar Geld bringen: Zwei Lebensversicherungen hatte der Gastronom. Bei einer geht es um eine Summe von 300.000 Euro. Begünstigte wäre seine Frau, die Mordangeklagte. Zudem ist sie - neben dem Sohn des Opfers - gesetzliche Erbin, da ein Testament fehlt.
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